Stadtfinanzen Mettmann Experten bezweifeln Ansatz der Mettmanner Kämmerin

Mettmann · Seit mehreren Jahren analysieren Helmut Peick und Harald Birkenkamp den Mettmann Haushalt. Auch den aktuellen Vorschlag für 2021 haben sie nun geprüft. Die Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ betont die Zusammenarbeit mit ihnen.

 Helmut Peick analysiert mit Harald Birkenkamp den Etatentwurf.

Helmut Peick analysiert mit Harald Birkenkamp den Etatentwurf.

Foto: Peick

Zurzeit beschäftigen sich alle Parteien und Wählergemeinschaften im Mettmanner Rat mit dem Haushaltsentwurf für 2021. Die Ankündigung einer Erhöhung der Grundsteuer B auf Wohnungseigentum um mehr als 60 Prozent erhitzt die Gemüter. Nach einer Analyse des Verwaltungsvorschlags überraschen Harald Birkenkamp und Helmut Peick mit dem Hinweis, dass dieser heftige Aufschlag ihrer Meinung nach gar nicht notwendig wäre.

Sie weisen darauf hin, dass bei Zugrundelegung der Orientierungsdaten des für Kommunales zuständigen nordrhein-westfälischen Heimatministeriums Mehrerträge von fünf Millionen Euro im Vergleich zum Haushaltsentwurf 2021 zu erwarten wären. „Damit wäre die geplante Grundsteuererhöhung vom Tisch und alle Bürger könnten aufatmen“, schreiben Peick und Birkenkamp. Zudem können sie nicht nachvollziehen, ob der Ansatz der Mettmanner Kämmerin für die Schlüsselzuweisungen des Landes so stimmt.

Diese Position macht sich offenbar auch die verbliebenen Mitglieder der Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ zu eigen. Sie kündigen in einer Mitteilung an, dass sie im Rat der Steuererhöhung nicht zustimmen werden. „Wir hatten bereits am 13. Januar nach der ersten Durchsicht des Haushaltsplanentwurfs angedeutet, dass wir die exorbitante Anhebung der Grundsteuer B nicht mittragen würden. Seit vielen Tagen beschäftigen wir uns nun intensiv mit dem aktuellen Haushaltsplan für 2021“, sagen Andreas Konrad und Axel Ellsiepen von der Wählerinitiative. „Wir beraten uns aktuell mit den Finanzexperten Harald Birkenkamp und Dr. Helmut Peick. Der eine ehemaliger Kämmereileiter in Mettmann und Kämmerer in Hilden und Ratingen sowie zehn Jahre lang Bürgermeister in Ratingen und der andere ehemaliger Bankdirektor und als Bereichsvorstand unter anderem für Budgetierung und Controlling zuständig. Wir sind sehr froh, auf die Expertise der beiden Mettmanner zurückgreifen zu können, denn sie haben sich bereits in den letzten Jahren ausgiebig mit dem Mettmanner Haushalt auseinandergesetzt.“

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