Generalprobe für Jugendliche in Mettmann Gymnasiasten stimmen bei Junior-Europawahl ab

Mettmann · Für die Jugendlichen ist es eine Art Generalprobe: Bei einer simulierten Wahl können sie die Stimmabgabe „üben“. Die Ergebnisse sind meist sehr aufschlussreich.

(arue) In der Woche vor der Europawahl durften die Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums bereits in einer simulierten Wahl abstimmen. An dieser Juniorwahl nahmen etwa 200 künftige Erstwähler der Jahrgangsstufen 9 bis Q1 teil, um nach Abgabe der Wahlbenachrichtigung und der Vorlage eines gültigen Ausweisdokumentes den begehrten Wahlzettel in die Finger zu bekommen. Sogleich wurde dieser, mit (in der Juniorwahl „lediglich“) 40 wählbaren Parteien, in Augenschein genommen und von den Schülern interessiert studiert. In aufgebauten Wahlkabinen durften die Jugendlichen dann in geheimer Wahl abstimmen und ihren Stimmzettel in die bereitgestellte Wahlurne werfen. Der gesamte Vorgang wurde traditionell von der Jahrgangsstufe EF durchgeführt und begleitet.

Doch nicht nur die Wahlhelfer nahmen ihre Aufgabe ernst, sondern auch die Schüler. Dies führt dazu, dass die am Heinrich-Heine-Gymnasium durchgeführte Juniorwahl realistische politische Stimmungsbilder von Jugendlichen hervorbringt, die sich mit Ergebnissen aus der Shell-Jugendstudie decken, berichtet Lehrer Jörg Feldmeier.

Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Die Wahlhelfer, die Wählerverzeichnisse angelegt haben und später die Stimmen auszählen, übernehmen aktiv Verantwortung und sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Wahl. Und die Erstwähler lernen in einer realistischen Handlungssimulation einen wichtigen Grundbaustein der Demokratie kennen.

In dieser simulierten Abstimmung können die Mädchen und Jungen aber auch ihre Befürchtungen ablegen, beim Wahlgang selbst versagen zu können. Die ist – so abstrus es für den erfahrenen Wähler klingen mag – einer der Gründe, warum junge Erstwähler nicht zu Wahlurne gehen: Sie wollen sich in der Öffentlichkeit vor anderen Menschen nicht blamieren, weil sie nicht wissen, wie man wählt.

Um dem entgegenzuwirken und das politische Geschehen zeitgemäß und aktiv in den sozialwissenschaftlichen Unterricht einzubinden, nimmt das Heinrich Heine-Gymnasium zum wiederholten Mal an dem Projekt „Juniorwahl“ teil. Dazu gehört auch eine Auswertung und Einordnung der schulinternen Ergebnisse mit den Ergebnissen aller anderen Schulen und mit der realen Europawahl. Das Gesamtergebnis der Juniorwahl wird am Wahlsonntag, 26. Mai, um 18 Uhr unter www.juniorwahl.de veröffentlicht. Die Juniorwahl wird bundesweit gefördert durch das Europäische Parlament, das Bundesjugendministerium und die Bundeszentrale für politische Bildung. Seit 1999 haben sich schon mehr als drei Millionen Jugendliche beteiligt, wodurch die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland zählt.

(arue)
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