An(ge-)dacht Gottes Segen für die Reise

Mettmann · Mein Kalender zeigt mir Tag 14 im neuen Jahr an, knapp zwei Wochen lebe ich nun in 2015. Wie so oft in der Zeit rund um Silvester und Neujahr habe ich mir wieder sehr viel Neues und Gutes vorgenommen: besser soll alles werden, langsamer will ich das Meiste angehen.

Zeit will ich mir nehmen für das wirklich Wichtige, vertrödeln will ich in diesem Jahr so gut wie nichts mehr. Die Zeiger meiner Waage sollen beim Anzeigen meines Gewichtes nicht mehr länger erzittern, ich will sie auch lesen können, ohne mich zu viel nach vorne beugen zu müssen. Der Sport möge mich ertüchtigen, die Arbeit soll mir wieder mit Freude von der Hand gehen, die Kinder werden nicht mehr zu kurz kommen, die Ehe nicht mehr unter der vielen Arbeit leiden. Und mit Freunden will ich mich auch wieder treffen...

So viele gute Vorsätze, und das sind nur die, an die ich mich noch erinnere. So viele Pläne für das Kommende, aber noch immer nicht den ersten Schritt getan. Klar, es bleiben mir noch 351 Tage bis zum neuen Planspiel meines besseren Lebens im Jahr 2016. Jede Reise beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt - jede Veränderung beginnt mit einem ersten Mal, einem kleinen Anfang. Bevor alles wieder im Nebel des Vergessenen verschwindet, mache ich mich jetzt auf und gehe diesen ersten Schritt in die geplante Richtung: ich nehme den Hörer in die Hand und rufe an - ich schreibe die Mail der Entschuldigung - ich verlasse den immer noch vollen Schreibtisch und fahre nach Hause - ich begleite meinen Sohn heute zum Fußball, der Abend mit meiner Frau ist mir morgen wichtiger als die Präsenz am Stammtisch. Ich lerne, Schritt um Schritt, wieder zu leben, zu gestalten, gesteckte Ziele kommen näher.

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen für die Reise, die wir Leben nennen.

MARTIN SCHARNOWSKI, PASTOR DER TREFFPUNKT LEBEN GEMEINDE ERKRATH

(RP)
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