Erkrath Golfen ist ihr Hobby

Düsseldorf · Die Hamburgerin Helga Katja Schmidt führte auf der Kö mit ihrem Mann ein Modegeschäft. Jetzt lebt sie im Rosenhof Erkrath und genießt dort ihre Unabhängigkeit ebenso wie die Geselligkeit.

Wenn im Sommer das Wetter schön ist, schwingt Helga Katja Schmidt schon ab 8 Uhr morgens auf dem Golfplatz in Hubbelrath den Schläger. Dann hat sie ihre täglichen Yogaübungen und einige Runden im Schwimmbad schon hinter sich. Dass die topfitte Dame dennoch seit einem halben Jahr im Erkrather Rosenhof lebt, hat die Menschen in ihrer Umgebung zunächst irritiert. „Es war eine bewusste Entscheidung“, sagt sie. „Ich habe allein in meiner großen Wohnung in Düsseldorf gewohnt. Mein Sohn lebt in Stuttgart. Wenn ich plötzlich krank geworden wäre und kurzfristig hätte untergebracht werden müssen, hätte ich einen Platz nehmen müssen, der grade irgendwo frei gewesen wäre. Deshalb habe ich mich lieber selbst rechtzeitig umgeschaut und mir ein Haus ausgesucht, in dem ich gerne leben möchte.“

Moderatorin auf Modeschauen

Im Erkrather Rosenhof schätzt sie neben dem sportlichen und kulturellen Angebot auch die vorzügliche Küche und die Hotelatmosphäre. In Hotels war Helga Katja Schmidt mehrere Jahre lang fast zu Hause: Nach dem Besuch der Modeschule in Hamburg arbeitete sie als Moderatorin auf Modenschauen und bei Theatern in ganz Europa. In Paris lernte sie ihren späteren Ehemann Werner Schmidt kennen. Auf der Düsseldorfer Königsallee, dort, wo sich heute die Passage „Seven“ befindet, führte sie mit ihm das hochwertige, alteingesessene Modehaus Werner Schmidt. Auf gepflegtes Äußeres legt Helga Katja Schmidt auch heute großen Wert. „Viele Menschen neigen dazu, sich zu vernachlässigen, wenn sie keine Pflichten mehr haben. Ich bin sehr froh, dass das hier im Rosenhof nicht so ist. Hier sind alle gepflegt. Die Herren tragen am Sonntag sogar Krawatte und Jackett.“ Die ausgewählte Garderobe bietet nicht nur den Mitbewohnern eine Augenweide, sondern ist auch eine Frage der Selbstdisziplin. Und die ist grade im Alter wichtig.

Auch wenn man Helga Katja Schmidt ihre 80 Lebensjahre bei weitem nicht ansieht, sind ihr Krankheiten nicht unbekannt. Zum Thema werden sie nicht. Durch den Rosenhof führt sie wie eine Hotelmanagerin. Sie zeigt im Souterrain das großzügige Schwimmbad, den Fitnessraum mit den Marterinstrumenten, Kiosk, Sparkasse und den Gymnastikraum. „Im Winter werde ich hier Tai-Chi mitmachen“, sagt sie. Im Erdgeschoss lockt der Billardtisch, in ihrem Appartement liefert sie sich Gefechte mit dem Schachcomputer. Statt der Bibliothek gibt sie den Buchhandlungen den Vorzug. „Da kann ich stundenlang stöbern.“ Sehr komfortabel findet sie, dass vom Rosenhof aus zweimal wöchentlich für zwei Euro ein Taxi in die Düsseldorfer Innenstadt fährt. Aber auch Erkrath hat sie ins Herz geschlossen. „Ich drehe jeden Tag eine Runde durch‘s Dorf. Da ist es so gemütlich.“

(RP)
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