Mettmann Gold-Löwe für "mobile" Möbel

Mettmann · Während der jährlich stattfindenden Projektwoche können die Tischler-Lehrlinge vom Berufskolleg Neandertal ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Die Azubis lassen ihrer Kreativität freien Lauf.

 Astrid Brandenberg tüftelte bis tief in die Nacht an ihrem Möbelstück. Für ihren zu einem Koffer zusammenklappbaren Pflanztisch bekam sie eine Belobigung.

Astrid Brandenberg tüftelte bis tief in die Nacht an ihrem Möbelstück. Für ihren zu einem Koffer zusammenklappbaren Pflanztisch bekam sie eine Belobigung.

Foto: DIETRICH JANICKI

Sebastian Cegrlj setzte nach Ansicht der Jury das Thema "mobil" für Kleinmöbel bei der Projektwoche der Auszubildenden der Tischler-Innung am besten um und erhielt für seinen rollbaren Korpus mit Zierfingerzinkungen bei der Ausstellungseröffnung im Berufskolleg Neandertal den Bergischen Löwen in Gold für besondere Designqualität.

Olaf Gernandt, am Berufskolleg Bildungsfachleiter für die Tischler-Ausbildung, betonte, dass insgesamt die von den Berufsschülern selbständig erstellten Kleinmöbelstücke sehr gut gelungen seien: "Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass viele Auszubildende die Werkstücke, die sie bei der Projektwoche erstellen, als Grundlage für die spätere Anfertigung des Gesellenstückes nutzen."

Engagiert und motiviert

Dirk Roßbach und Annika Klimek, die als zuständige Fachlehrer die Projektwoche begleiteten, lobten das Engagement und die Motivation der Schüler und Schülerinnen in der Projektwoche. "Es war den jungen Leuten regelrecht anzusehen, dass sie mit großer Begeisterung ihre Kleinmöbel gefertigt haben. Sie wissen halt das Material Holz zu schätzen", sagt Dirk Roßbach. Im Unterschied zu der Tätigkeit in den Handwerksbetrieben, wo sie hauptsächlich auftragsbezogene Arbeiten erledigen müssen, könnten die Auszubildenden bei der Projektwoche ihrer Kreativität freien Lauf lassen, so der Fachlehrer.

Seine Kollegin Annika Klimek verwies darauf, dass die Auszubildenden im Berufskolleg zunächst zwei Tage mit der Gestaltung und Fertigungsplanung beschäftigt gewesen seien und danach in ihrem Handwerksbetrieb innerhalb von zwei Tagen die geplanten Stücke fertigen mussten. "Das war schon ein anspruchsvoller Zeitrahmen."

Dies bestätigt Astrid Brandenberg. "Ich habe bis kurz vor drei Uhr in der Nacht an meinem Kleinmöbelstück gearbeitet und tief durchgeatmet, als ich fertig war." Es sei zwar anstrengend gewesen, habe aber "riesig Spaß gemacht", das Möbelstück, das man vorher selbst geplant und entworfen hat, anzufertigen, versichert die Auszubildende im zweiten Lehrjahr.

Das selbständige kreative Arbeiten hat auch Micha Klein bei der Projektwoche am besten gefallen. "Bei unserer Ausbildung im Betrieb kommen wir kaum dazu, da selbstverständlich die vom Kunden erteilten Aufträge Vorrang haben", sagt der Junghandwerker. Die im Thema des Projektes geforderte Mobilität hatte er durch die Fertigung eines kleinen rollenden Schuhschrankes umgesetzt.

(klm)
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