Mettmann Glückselig in seiner Modellbahn-Welt

Mettmann · Jürgen Glückselig, Kassenwart der Modellbahnfreunde, kam als Fünfjähriger zu seinem Hobby: Zu Weihnachten hatte er seine erste Modellbahn geschenkt bekommen.

 Jürgen Glückselig ist begeisterter Modellbahner und programmiert die Züge auch selbst um.

Jürgen Glückselig ist begeisterter Modellbahner und programmiert die Züge auch selbst um.

Foto: Dietrich Janicki

Jürgen Glückselig, Kassenwart der Modellbahnfreunde, kam als Fünfjähriger zu seinem Hobby: Zu Weihnachten hatte er seine erste Modellbahn geschenkt bekommen.

Mit den Augen folgt Jürgen Glückselig dem Zug, der mit einem leisen Rattern den kleinen Hügel hinunter rollt und dann Stück für Stück im Dunkel des Tunnels verschwindet. Auf der anderen Seite stampft eine Dampflok mit mehreren Waggons heran und stößt aus ihrem Schornstein winzige weiße Wölkchen aus. Dazwischen stehen Kühe auf einer Wiese, ein Kran schwenkt seinen starken Arm, und vor dem Bahnhofsgebäude hält gerade ein Bus. Die Modellbahnfreunde Mettmann hatten in die Gaststätte "Zum Nickel" eingeladen.

Es ist eine selbst geschaffene kleine Welt im Maßstab 1:87, in die sich der Mettmanner gerne vertieft. Der Kassenwart der Modellbahnfreunde Mettmann ist sichtlich stolz auf die liebevoll gestaltete Vereinsanlage. "Wir haben insgesamt 40 Module, die zusammen etwa 60 Meter Strecke ergeben", berichtet er. Zu Hause hat er außerdem eine eigene Anlage, an der er vor allem in den Wintermonaten mit Leidenschaft herumbastelt. "Im Sommer gehe ich lieber segeln, doch in der dunklen Jahreszeit ist das ein schönes Hobby." Irgendwas ist immer zu tun, sei es an der Landschaft, der Elektrik oder den Zügen selbst. "Wir müssen beispielsweise die älteren Modelle auf die digitale Technik umrüsten."

Seit Jahren sammelt er originalgetreue Nachbauten Schweizer Lokomotiven und Waggons. "Das ist einfach das Bahnland. Dort wurden schon in den 1920er Jahren Elektroloks gebaut, und die Landschaft ist eine große Herausforderung. Das fasziniert mich", berichtet Jürgen Glückselig. Er hat großen Spaß daran, seine Züge auf der weitläufigen Vereinsanlage rollen zu sehen. "Zu Hause habe ich nicht die Flächen."

Als Fünfjähriger bekam er zu Weihnachten seine erste kleine Eisenbahn geschenkt. "Das war damals eine Starterpackung mit Schienen, einer Diesellok und drei Schnellzugwaggons aus Metall. Das ist so der typische Einstieg." Irgendwann ließ die Leidenschaft dann jedoch nach. "Als Jugendlicher hatte ich andere Interessen. Doch als ich dann im Beruf war und nach einem Ausgleich für meine Freizeit suchte, habe ich die Loks wieder vom Speicher geholt." Seit der Gründung des Vereins 2004 ist er Mitglied und genießt die monatlichen Treffen und den fachlichen Austausch über Modelle und Technik.

"Leider haben wir keine Frauen dabei", sagt Jürgen Glückselig. Er weiß zwar, dass vor allem Jungs eine Modelleisenbahn geschenkt bekommen, ist sich aber sicher, Mädchen ebenso für dieses Hobby begeistern zu können. "Wenn ich eine Tochter hätte, bekäme die auch ihre eigene Anlage." Zeitgemäß sei dieses Spielzeug allemal, da es Kenntnisse über Elektrik und Elektronik vermittle und die Fantasie fördere. "Es ist nichts fertig, die Landschaft muss ich selbst gestalten. Computerspiele sind zwar eine große Konkurrenz, aber wir haben auch Jugendliche im Verein."

Wie den 14 Jahre alten Daniel Pannek. Er ist seit einem Jahr dabei. Angefangen hat auch bei ihm alles mit einer Eisenbahn zu Weihnachten. "Da war ich vier und habe direkt angefangen, damit zu spielen." Auf einer Ausstellung lernte er Leute aus dem Verein kennen und erkundigte sich, ob er auf ihrer Anlage mal mitfahren dürfe. "Hier lerne ich vor allem technische Dinge, die ich vorher nicht wusste. Meine Anlage zu Hause ist noch an vielen Stellen verbesserungswürdig."

Sich seine eigene Welt zu schaffen, fasziniert ihn besonders. Zusammen mit Jürgen Glückselig verfolgt er aufmerksam, wie die verschiedenen Züge über die Schienen rollen.

(domi)
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