Wülfrath Geschick auf Rädern

Wülfrath · Beim Fahrradturnier an der Lindenschule stellen Mitglieder des MSC die vom ADAC geforderten Prüfaufgaben. Unter dem Motto "Mit Sicherheit ans Ziel" gehen Dritt- und Viertklässler an den Start.

 Leoni aus der Klasse 4c zeigte beim Turnier der Lindenschule, wie gut sie ihr Fahrrad beherrscht. Im Hintergrund beobachten einige Gymnasiasten, die gerade Pause haben, interessiert das Geschehen.

Leoni aus der Klasse 4c zeigte beim Turnier der Lindenschule, wie gut sie ihr Fahrrad beherrscht. Im Hintergrund beobachten einige Gymnasiasten, die gerade Pause haben, interessiert das Geschehen.

Foto: Dietrich Janicki

Auf einem Hof der Lindenschule ging es gestern rund. Unter dem Motto "Mit Sicherheit ans Ziel" lotsten drei Mitglieder vom Motorsportclub Wülfrath (MSC) auf dem unteren Schulhof nach und nach rund 80 Viertklässler über den Fahrrad-Parcours. Heute sind die Drittklässler an der Reihe. "Die Übungsaufgaben entsprechen den Vorkommnissen im Straßenverkehr", erklärte Gerd Trappmann (69), der seit bald vier Jahrzehnten für den ADAC-Regionalclub in Wülfrath ehrenamtlich das Fahrradturnier organisiert.

Konzentration und Gleichgewicht

So wird mit einer an einem Ende befestigten Kette in der Hand in großem Bogen Linksabbiegen simuliert. Wer den Bogen nicht raus hatte, dem fliegt schnell die Kette aus der Hand. Bei der Fahrt über ein schräges Brett, das den Fahrweg beispielsweise an abfallenden oder ansteigenden Einfahrten simuliert, kommt es auf die richtige Gewichtsverlagerung an.

Im "großen Achter" ist 100-prozentige Konzentration angesagt. Da heißt es, langsam fahren, Kurven richtig nehmen, Gleichgewicht halten, im Sattel bleiben, treten, Klötze nicht überfahren. "Eine wichtige Anforderung an die Koordination" betonte Trappmann. Bei der Fahrt durch die "Gasse" gilt es einiges zu beachten: wie umdrehen, Handzeichen geben beim Wechsel in die andere Spur. Um zu prüfen, ob sich die Kinder wirklich umdrehen, wird schräg hinter ihnen eine Zahl angezeigt, die sie am Ziel nennen müssen. Beim abschließenden Slalom wird die Zeit gemessen, Geschicklichkeit ist gefragt.

Bei der Fahrradprüfung mit der Polizei vor einigen Wochen waren die Schüler aufgeregter, sagt Miriam Stoffers, Lehrerin der Klasse 4 c. Verständlich, waren die Kinder doch in Sorge, nicht zu bestehen (was keinem Schüler passierte). "Heute gibt es keine Prüfung, da geht es nur um Spaß", fügte die Lehrerin hinzu. Und so wirkten die jungen Radler gestern meist cool.

So Eric (10), obwohl er nach eigener Einschätzung eine schlechte Proberunde hingelegt hatte. Metehan (10) freute sich richtig auf die Aufgabe. Er fährt viel mit Freunden Fahrrad und hatte deshalb nicht extra geübt. Leonie (11) zeigte sich nach der Zieleinkunft zufrieden: "Nur an der Kette im Kreisel war es etwa schwierig, ansonsten hatte ich keine Probleme." Melina (10) war vor dem Start etwas aufgeregt. Auf die Frage warum, sagte sie: "Keine Ahnung."

Drei Clubkameraden und Eltern

Unterstützt wurde Trappmann von den Clubkameraden Jürgen van Eck und Dieter Leonhard sowie einem Dutzend Mütter und einem Vater. Während sich die MSC-Experten mit Zeitmessung und Punktevergabe beschäftigten, kümmerten sich Mütter um den Parcours und die kleinen Radler.

Anders als in früheren Jahrzehnten waren die meisten Kinder mit guten Fahrrädern unterwegs. Mängel fanden die MSC-Helfer kaum. An einem Mädchenrad funktionierte die Vorderbremse nicht. Der Ausfall muss kurzfristig gekommen sein, denn vor drei Wochen erhielt das Rad noch einen Aufkleber der Polizei, sagte Trappmann.

(RP/rl)
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