Wülfrath Gerda Rogges Würmer

Düsseldorf · Die 77-jährige Bauerntochter bewirtschaftet in der Diakonie Aprath ein kleines Gartenparadies.Unzählige Regenwürmer helfen ihr dabei. Asiatische Kräuter sollen der Gesundheit dienen.

Im Garten von Gerda Rogge wachsen, grünen, blühen heimische und exotische Pflanzen, dass es eine wahre Pracht ist. Blumen, Tomaten, Bohnen, Kartoffeln, winterfeste Bananen, Feigen, Kiwi, alles gedeiht dank grünem Daumen und reichem Erfahrungsschatz – selbst „Jiaogulan“, das chinesische Kraut der Unsterblichkeit. Zum Erfolg tragen Würmer mit dem lateinischen Namen „Eisenia foetida“ bei.

Was die schnellwüchsigen Kompost(regen)würmer auskoten, liefert Düngekraft für den Humus, den die passionierte Gärtnerin auf rund 300 Quadratmeter Gartenfläche auf dem Gelände der Bergischen Diakonie Aprath (BDA) verteilt. „Ich habe so viele Regenwürmer. Wenn das alles Euro wären, wäre ich Millionärin“, meint Gerda Rogge schmunzelnd.

Gut geschützt gegen Ratten

Den Anfang machte ein Eimer voll Würmer „in Erde und Futter“, den sie sich 1991 per Post von einer westfälischen Regenwurmzucht schicken ließ. Inzwischen hat sie Tonnen davon – gut geschützt gegen Regenwurmfeinde wie Ratten und Spitzmäuse. Die enge Beziehung der 77-jährigen Bauerntochter aus Dünsen/Niedersachsen zur Gartenarbeit kommt nicht von ungefähr. „Ich bin in der Natur aufgewachsen“, sagt sie. Sie fasste indes nicht Fuß in der Landwirtschaft, sondern arbeitete von 1969-1991 als Betreuerin in der BDA. Mit dem Beginn ihres Ruhestands, 1991, beginnt die Geschichte ihres Gartenparadieses, das längst kein Geheimtipp mehr ist.

Gleichgesinnte mit „grünem Daumen“ tauschen sich hier aus. Junge Paare holen sich Rat für die Anlage eines Gartens. Kindergartengruppen erfahren, wie Gemüse wächst. Wo ehedem Ödland war, hat Rogge einen Hochbeetgarten angelegt, mit Gemüseanbau zur vegetarischen Selbstversorgung.

Ein selbstgemauerter „Seniorensessel“ lädt zum Verweilen ein. Im „Sinnengarten“ (mit Heimatdichter Carl Schmachtenberg en miniature in Ton) erinnern künstlerisch zusammengefügte Stücke an ferne, warme Länder, die sie in den Wintermonaten bereist, wenn der Garten sie nicht braucht. Schilder an Pflanzen wie Feigen, Weinrebe, Schilf, Minze weisen auf ihre Erwähnung in der Bibel hin.

„Mein neuer Schwerpunkt sind asiatische Kräuter für die Gesundheit“, erzählt sie. 30 neue Pflanzen hat Gerda Rogge kürzlich gesät oder gesetzt. Neben Litschi, Guaven, Sesam, Granatäpfel, Kakibaum auch Jiaogulan, Vitalbeeren, Gotu Kola (für die Gehirnzellen), Lichtwurzel (soll auf Funktion von Milz, Lunge, Niere wirken), chinesische Wolfsbeere zur Anregung und körperlichen Regeneration. „Ich bin glücklich in meinem Garten“, zieht sie Bilanz.

(RP)
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