Mettmann Gemeinsam für gesunde Kost

Düsseldorf · Der Langenfelder Unternehmer Dr. Kristian Glagau ist Initiator des neuen und bundesweit tätigen Vereins "Zukunft Ernährung". Er ist als offene Plattform für Experten und Interessierte gedacht und vergibt auch einen Preis.

LANGENFELD Wie sieht unser Essen von morgen aus? Was hält Kinder gesund? Welche Krankheiten können wir möglicherweise aufhalten oder gar vermeiden? Was müssen wir dafür tun? Antworten auf solche Fragen soll eine bundesweite Initiative geben, die der Langenfelder Unternehmer Dr.Kristian Glagau jetzt in Form eines eingetragenen Vereins gestartet hat.

Dringender Handlungsbedarf

Für den Gründer und Chef der auf Nahrungsergänzungsmittel spezialisierten Firma Orthomol GmbH ist nach eigenen Worten "eine gesundheitsförderliche Ernährung der Schlüssel zu vielen positiven Entwicklungen in unserer Gesellschaft". Der neue Verein ist Glagau zufolge als offene Plattform gedacht, bei der sich Experten, Behörden oder sonstige am Thema interessierte Menschen austauschen können – unterstützt von einem Beirat, in dem Wissenschaftler mitwirken.

Die Gesellschaft lüge sich Tag für Tag in die Tasche, zumindest wenn es um unsere Ernährung geht. Dies ist nach Glagaus Worten das Ergebnis einer repräsentativen Infratest-Umfrage, die von der neuen Initiative in Auftrag gegeben worden war. "86 Prozent aller Frauen und Männer leben in dem festen Glauben, sie ernährten sich gesund", zitiert Glagau aus dem Gutachten. "Dies steht im deutlichen Gegensatz zur Realität." Die stetig steigende Zahl an lebensstil-bedingten Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes mellitus, Fettleibigkeit und Krebs belegten den dringenden Handlungsbedarf.

Das bestätigt auch der Tübinger Medizin-Professor Dr. Dr. Karlheinz Schmidt, der als wissenschaftlicher Beirat der Initiative Zukunft Ernährung angehört: Die Krankheitshäufung im Alter und der damit verbundene Pflegenotstand werde die Gesellschaft überrollen, "wenn wir nicht unseren Lebensstil, das heißt die Ernährung und körperliche Aktivität im Sinne der Krankheitsprävention ändern".

Nach den Erfahrungen von Schmidt, der Vorsitzender einer internationalen Vorbeugungsorganisation ist, "essen Männer und Frauen nämlich im Hinblick auf den Energieverbrauch nicht nur zuviel, sondern auch das Falsche". So würden trotz aller Aufklärung die empfohlenen Tagesmengen an Obst und Gemüse unterschritten. "Rund Dreiviertel aller Männer und Frauen sind unzureichend mit Folsäure und Vitamin D versorgt", so Schmidt, "daher kann man sie getrost als Mangelvitamine bezeichnen."

Keine Lust, keine Zeit, kein Geld Zeitmangel, Geschmackvorlieben, fehlende Motivation und hohe Kosten werden in der Infratest-Umfrage als Gründe für den Verzicht auf gesunde Ernährung angegeben. "Der hohe Zeitaufwand kann kein Argument sein", betont Starkoch Holger Stromberg, der die Initiative ebenfalls als Beirat unterstützt.

"Wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich Ernährungsmedizin wollen wir ebenso fördern wie alltagstaugliche Lösungsvorschläge", erklärt Orthomol-Chef Glagau. Der von dem Langenfelder Unternehmer ins Leben gerufene Verein werde herausragende Leistungen und Projekte aus dem Bereich Ernährung und Gesundheitsförderung künftig besonders würdigen – mit einem Preiswettbewerb. "Unser Award Zukunft Ernährung ist mit 10000 Euro dotiert und wird jährlich verliehen."

(RP)
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