Erkrath Gemeindezentrum verkauft

Düsseldorf · In das evangelische Lutherhaus in der Willbeck zieht ein Künstler-Ehepaar aus Düsseldorf ein.Das Gotteshaus wird zum Atelier. Gemeindetreffpunkt ist ab Herbst das Paul-Schneider-Haus in Millrath.

Beschlossen war es schon lange, jetzt wird der Verkauf des evangelischen Lutherhauses Willbeck umgesetzt. Das Künstlerehepaar Michael und Anke Flüß aus Düsseldorf werden nach dem 1. Juli 2007 mit ihrem kleinen Sohn in das Gemeindehaus an der Willbecker Straße 95 in Hochdahl einziehen. Ein großzügiges Wohnhaus wird es werden, mit viel Platz für Ateliers. Die Atmosphäre des Gotteshauses hat die Künstler beeindruckt. Der Maler und die Musikerin wollen ein offenes Haus führen. Ein Konzert oder eine Ausstellung oder beides kann man sich bei dem Angebot „Offenes Haus“ vorstellen.

Abschied vom Gotteshaus

Am 17. Juni wird die evangelische Kirchengemeinde Hochdahl mit einem Gemeindefest Abschied nehmen vom Gotteshaus in der Willbeck. Vielen Gemeindemitgliedern wird er schwer fallen. Nie wieder Gottesdienst in der Willbeck. Nie wieder Spielenachmittag oder Gedächtnistraining oder Schulgottesdienst. Auch private Feiern können nicht mehr stattfinden.

Aufgefangen werden die kirchlichen Termine und Veranstaltungen vom renovierten Paul Schneider-Haus an der Schulstraße in Millrath. Dort findet neben dem Haus der Kirchen und dem Gemeindezentrum Sandheide zukünftig das Hochdahler Gemeindeleben statt. Dort gibt es auch einen evangelischen Kindergarten und ein neugestaltetes Familienzentrum.

Die ehemalige Dienstwohnung wurde zum Gemeindetreffpunkt umgebaut. Feierlich eingeweiht wird das Paul-Schneider-Haus in neuem Gesicht mit einem Festgottesdienst am 8. September.

Zum Kaufpreis wollten weder Pfarrer Andreas Müller noch Presbyter Norbert Goebel Auskunft geben. Es handele sich um einen marktüblichen Verkaufspreis für ein anspruchsvolles Einfamilienhaus mit einer Grundstücksgröße von etwa 1000 qm. „Für eine gewerbliche Nutzung hätten wir sicher einen höheren Verkaufspreis erzielt“, sagt Pfarrer Müller. Aber für Geschäftsleute schien die Lage nicht attraktiv. Die Entfernung zur nächsten S-Bahn-Haltestelle ist zu groß. Daher haben auch andere Kirchengemeinden abgesagt.

Nicht einmal renommierte Düsseldorfer Immobilienmakler waren erfolgreich. Schließlich haben private Kontakte zum Verkauf geführt. Das Hochdahler Presbyterium ist erleichtert. Zwischen Verkaufsentschluß und Verwirklichung liegt eine Spanne von vier Jahren. Pfarrer Andreas Müller wohnt weiter im Pfarrhaus an der Willbecker Straße. Für die Idee, ein modernes Pfarrhaus an anderer Stelle zu bauen, fehlte das Geld.

(RP)
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