Mettmann Gemeindehaus erhalten

Düsseldorf · Seit mehr als einem Jahr kämpfen die Mitglieder des Bürgervereins Ob- und Niederschwarzbach für ihren Treffpunkt. Die Kirche will das Haus verkaufen.

Die evangelische Kirchengemeinde kann das Gemeindehaus an der Sudetenstraße nicht mehr finanzieren und will es Ende 2014 schließen. Die Mitglieder des Bürgervereins Ob- und Niederschwarzbach kämpfen mit viel Engagement, aber bisher wenig Erfolg für den Erhalt des Hauses. Das Ziel ist, mit Hilfe eines Trägervereins, Vermietungen sowie Partnerschaften mit Kirche und Stadt den zentralen Versammlungsort zu erhalten. Doch das Vorhaben läuft schleppend.

Der Vorsitzende Kurt Lessing appellierte in der Jahresversammlung des Bürgervereins noch einmal nachdrücklich an die Mitglieder, dem Trägerverein beizutreten. "Wenn wir nichts tun, wird das Gemeindehaus abgerissen. Das ist nicht nur das Aus für Singkreis und Tanzgruppe, sondern auch unser Sommerfest ist gefährdet."

Er versicherte den Mitgliedern, dass sie mit ihrer Einlage von 30 Euro im Jahr kein Risiko und keine weiteren Verpflichtungen eingingen. "Wenn wir das Haus nicht retten können, bekommt ihr euer Geld zurück." Dem Einwand, die Einnahmen des Trägervereins werden nicht reichen, um die 30 000 Euro Betriebskosten jährlich aufzubringen, hielt Kurt Lessing entgegen, zunächst einen finanziellen Sockel schaffen zu wollen. "Den Rest wollen wir durch Vermietungen erwirtschaften." Der Vorsitzende wünscht sich, die Kirche und die Stadt als Partner gewinnen und die Kosten dritteln zu können.

Gespräche ergebnislos verlaufen

Er äußerte sich jedoch enttäuscht über die bisherige Reaktion des Bürgermeisters. "Alle Gespräche sind ergebnislos verlaufen. Er kann sich nicht entscheiden, bei uns als Mieter mit einzusteigen." Von den Vertretern der verschiedenen Parteien habe es bisher auch nur Lippenbekenntnisse, aber keine konkrete Unterstützung gegeben. "Das können wir uns in Zukunft nicht mehr gefallen lassen", betonte Uwe Löschmann. Er forderte den Vorstand zum Protest auf. Beim Stadtwaldhaus könne man sehen, dass Protest etwas bringe. Ein tragfähiges Zukunftskonzept für das Gemeindehaus könne ein zusätzliches Argument sein.

Kurt Lessing verwies dazu immer wieder auf das Vorbild Obere Flandersbach, wo es den Bürgern erfolgreich gelungen ist, das Haus in Eigenregie weiter zu betreiben. Dort fänden regelmäßig auch private Feiern statt. "Die Musikanlage ist gedrosselt und die Fenster zur Straße dürfen nicht geöffnet werden. So gibt es auch keine Probleme mit den Nachbarn."

Die jugendlichen Mitglieder bezweifelten jedoch, dass Geburtstage oder Hochzeiten in Obschwarzbach ohne Konflikte veranstaltet werden dürften. Schließlich seien die meisten Leute in die Siedlung gezogen, um ihre Ruhe zu haben. Sie selbst seien zwar auch an einem Erhalt des Hauses interessiert, wünschten sich allerdings einen Treffpunkt ohne erwachsene Aufpasser.

(RP)
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