Knall in Wülfrath Geldautomat in der City gesprengt

Wülfrath · In vielen Nächten knallt es, Sprengungen von Geldautomaten steuern auf einen neuen Rekord zu. Jetzt hat es in Wülfrath bei einer Bankfiliale am Heumarkt geknallt.

 In der Nacht zu Mittwoch wurde in der Bankfiliale am Heumarkt der Geldautomat gesprengt. Das Ausmaß der Sprengung ist deutlich zu sehen. Die Statik des Hauses ist nicht gefährdet.

In der Nacht zu Mittwoch wurde in der Bankfiliale am Heumarkt der Geldautomat gesprengt. Das Ausmaß der Sprengung ist deutlich zu sehen. Die Statik des Hauses ist nicht gefährdet.

Foto: Anna Mazzalupi

Von Anna Mazzalupi und Valeska von Dolega

Wülfrath Die Druckwelle hinterlässt ein Bild der Zerstörung. In der Nacht zu Mittwoch, 22. Juni, sprengten Unbekannte die beiden Geldautomaten im Vorraum der Finanzagentur der Deutschen Bank. Immer wieder bleiben Passanten Mittwoch am Ort des Geschehens stehen, schauen ungläubig und auch neugierig über das Absperrband der Polizei, um sich einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung zu machen. Ein Security-Mann hält die Menschen davon ab, Fotos zu machen oder gar ins Innere der Geschäftsstelle zu gehen.

Doch aus aus der Entfernung ist deutlich, dass die Täter hier volle Arbeit geleistet haben. Die Scheiben der Tür sind zersplittert, der Rahmen verbogen. Die beiden Automaten im SB-Bereich sind völlig zerstört sowie weitere Teile der Filiale.

„Das ist schon ein Schock gewesen heute morgen“, gesteht Finanzagenturleiter Martin Pape im Gespräch mit der RP. Die Hälfte sei zerstört, arbeiten in der Agentur ging aber dennoch – aufgebrachten Kunden beruhigen, auch wenn sich das nach Papes Aussagen in Grenzen halte und weniger anrufen, als erwartet,

Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen wurden gegen 0.35 Uhr Nachbarn am Heumarkt durch einen lauten Knall aufgeschreckt. Sie beobachteten mehrere Männer, die den verrauchten Vorraum der Bankfiliale betraten und Bargeld aus dem aufgesprengten Geldautomaten nahmen. Anschließend sprinteten sie zu einem wartenden, dunklen Audi, der entgegengesetzt der Einbahnstraße über die Wilhelmstraße in Richtung Velbert wegsauste.

Die Zeugen alarmierten die Polizei, die das Fluchtfahrzeug trotz einer sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung im Umfeld nicht mehr antreffen konnte. Die Tatverdächtigen konnten lediglich als dunkel gekleidet und von normaler Statur beschrieben werden. Die Männer sollen bei der Tat Stirnlampen getragen und schwarze Taschen bei sich geführt haben.

Bei dem mit einem Fahrer besetzten Fluchtfahrzeug soll es sich um einen dunklen Audi Kombi, vermutlich A4 oder A6, mit einem Kennzeichen mit Mettmanner Städtekennung, also „ME“ gehandelt haben.

Ob und wie viel Bargeld die Flüchtigen ergattern konnten, dazu wollen aus ermittlungstaktischen Grünenden weder die Polizei noch die Deutsche Bank auf Nachfrage unserer Zeitung etwas Genaues sagen.

Die gute Nachricht für die Anwohner der über der Filiale gelegenen Wohnungen: Eine Einsturzgefahr für das Wohn- und Geschäftshaus besteht nicht. Ein noch in der Nacht erschienener Gutachter stellte fest, dass zwar die Deckenkonstruktion des Vorraums jederzeit herunterstürzen könne. Für den Rest des Hauses gab es aber Entwarnung.

Wie lange nun die Kunden auf die Automaten der Deutschen Bank direkt zu Beginn der Fußgängerzone nun verzichten müssen, ist noch unklar. Auch der genaue Sachschaden stehe noch nicht fest, sagt ein Sprecher des Geldinstitutes auf Nachfrage. „Dafür ist noch zu früh. Die Summen- und Schadensaufnahme läuft noch“, so der Unternehmenssprecher weiter. Kunden der Deutschen Bank, die Bargeld abheben oder Überweisungen vornehmen müssen, müssen vorerst auf die Filialen in Mettmann oder Velbert ausweichen. Einen Bargeldstandort gibt es zudem in Aprath. Alternativ kann in den Banken der Cash-Group oder auch im Supermarkt Bargeld abgehoben werden.

Die Beamten leiteten ein Strafverfahren ein und führten Maßnahmen zur Spurensicherung am Tatort durch – und bittet eventuelle Zeugen um ihre Mithilfe unter der Telefon 02058 92006180. Zeugen, die Videos von der Tat, den flüchtigen Tatverdächtigen oder dem Fluchtfahrzeug gefertigt haben, können diese der Polizei NRW via https://nrw.hinweisportal.de/ übersenden.

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