Mettmann Geld für Umgehungsstraßen

Düsseldorf · Durch die Umwidmung des Mettmanner Straßennetzes können die Osttangente und die Seibelquerspange schneller gebaut werden. Das Land beteiligt sich mit 70 Prozent an den Kosten.

Die Stadt Mettmann hat zusammen mit dem Kreis, dem Land und dem Bund darüber nachgedacht, wie Zuschüsse für die beiden großen Straßenbauprojekte Seibelquerspange und Osttangente fließen und wie man die beiden Entlastungsstraßen möglichst schnell bauen könnte.

Die Idee: Um an Landesmittel zu kommen, müssen einige Straßen in der Kreisstadt und in der Umgebung einen anderen Straßenbaulastträger, also einen anderen "Besitzer", erhalten. Denn: Die Seibelquerspange ist eigentlich eine Verbindung zwischen einer Landesstraße (L 156-Nordstraße) und einer Bundesstraße (B 7-Johannes-Flintrop-Straße) beziehungsweise L 422 Wülfrather Straße. Das Land und der Bund hätten, so erklärt Dr. Stephan Kopp von der Stadtverwaltung, kein Interesse, die Seibelquerspange zu bauen und damit auch zu finanzieren. Deshalb hat die Stadt die Nordstraße und die Johannes-Flintrop-Straße als Stadtstraßen übernommen. Jetzt liegt die Planungs- und Bauhoheit bei der Stadt. Sie kann die Seibelquerspange bauen und erhält vom Land einen 70-prozentigen Zuschuss. In Zahlen: Die Querspange kostet rund 7,5 Millionen Euro, rund fünf Millionen übernimmt das Land.

Bei der Osttangente sieht es so aus, dass sie in ihrer ursprünglichen Bedeutung eine Landstraße (L422-Wülfrather Straße) und eine Bundesstraße (B 7-Elberfelder Straße) verbindet. Auch hier wäre es fraglich gewesen, ob der Bund und und das Land die Osttangente als notwendig angesehen und sie gebaut hätten. Der Kreis Mettmann hat sich bereit erklärt, die Osttangente zu bauen. Dazu muss sie Kreisstraße werden und an zwei kreiseigene Straßen angebunden werden. So ist die L 422 zur neuen K 38 geworden und die Elberfelder Straße zur K 37. Der Kreis erhält durch diese Straßen-Umwidmung ebenfalls einen Landeszuschuss von 70 Prozent für den Bau der rund 8,5 Millionen teuren Osttangente.

Südring nicht mehr Kreisstraße

Das Gesamtpaket, so Dr. Kopp, umfasst weitere Straßen, die einen andere Bezeichnung und einen anderen Baulastträger erhalten: Der Südring ist nicht mehr Kreisstraße (K 18), sondern jetzt B 7. Der Gruitener Weg ist Stadtstraße, die Beethoven, Flur- und Talstraße sind die neue K 37. Die Düsseldorfer Straße ist vom Hansa-Hotel stadteinwärts bis zur Kreuzung Berliner Straße und weiter bis Hasseler Straße jetzt die Landesstraße 156. "Wir werden in den nächsten Wochen die Straßenschilder auf unseren städtischen Straßen ändern", sagt Dr. Kopp. Er rechnet mit Kosten von rund 10 000 Euro. Der Kreis, das Land und der Bund müssen die Hinweise auf ihren Straßenschildern ebenfalls den neuen Gegebenheiten anpassen. Sie zahlen auch den Austausch und die geänderte Beschriftung ihrer Schilder.

(RP)
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