Lieferproblem in Mettmann Gelbe Säcke knapp – Awista liefert noch diese Woche

Mettmann · Ein RP-Leser beschwert sich, dass es in Bürgerbüro und Recyclinghof keine Tüten für Verpackungsmüll mehr gibt.

 Unser Foto zeigt Verpackungsmüll im Gelben Sack. Allerdings werden die Säcke von Verbrauchern – seien wir ehrlich – gerne auch mal zweckentfremdet.

Unser Foto zeigt Verpackungsmüll im Gelben Sack. Allerdings werden die Säcke von Verbrauchern – seien wir ehrlich – gerne auch mal zweckentfremdet.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Gelbe Säcke sind in Mettmann zurzeit Mangelware. Das hat jetzt auch ein RP-Leser festgestellt, der sich im Bürgerbüro Nachschub besorgen wollte. „Dort hieß es, es gebe sie nicht mehr. Auch im Bauhof müsste ich nicht nachfragen, sagte man mir, dort sei ebenfalls Ebbe.“

Für den Mettmanner ist das ein Aufreger: „Die Müllgebühren steigen, aber das Entsorgungsunternehmen plant zu knapp mit Gelben Säcken“, ärgert er sich. Und er fragt sich, ob er nun statt dessen normale Müllsäcke an die Straße stellen darf? Dass man schließlich auch aufs Jahresende zulaufe, wie im Bürgerbüro angemerkt, halte er „fünf Wochen vor Jahresende eine steile These“. Zumal auch noch die Weihnachtsfeiertage bevor stehen, an denen der Verpackungsmüll naturgemäß enorm zunimmt.

Tatsächlich steigen die Müllgebühren in Mettmann großteils; die Änderung der Sätze segnet kommende Woche der Rat ab. Demnach wächst die Gebühr für die 14-tägliche Entleerung einer 80-Liter-Restmülltonne beispielsweise von 209,28 auf 212,76 Euro, die Kosten für die Leerung einer 40-Liter-Tonne steigen von 104,64 auf 106,44 Euro.

Allerdings werden die Gelben Säcke für den Bürger kostenlos ausgegeben und entsorgt. Denn der Gelbe Sack finanziert sich nicht über kommunale Müll-, sondern über Lizenzgebühren, die Industrie und Handel für das Duale System zahlen. Der einzige Zusammenhang zwischen Restmüll und Gelbem Sack: Wer seine Restmüll-Menge reduziert, indem er Bio- und Verpackungsmüll zum Recyceln sammelt, wird mit niedrigeren Restmüllgebühren belohnt. Aber wie soll das gehen, wenn nicht genügend Gelbe Säcke vorhanden sind?

Das von der Stadt Mettmann beauftragte Entsorgungsunternehmen berechnet für die Kreisstadt insgesamt 550.000 Gelbe Säcke, das sind 26 pro Haushalt. Weitere 350.000 Säcke gehen an die Ausgabestellen Recyclinghof und Bürgerbüro, wo sich die Bürger kostenlos Nachschub abholen können. Das geschieht in drei Lieferungen. Die letzte steht jedoch noch aus und wird in dieser Woche erwartet, betont Mettmanns Abfallberater Wolfgang Orts. Ihm ist das Problem bereits bekannt, daher hat er Kontakt mit dem Entsorger Awista aufgenommen.

Den Verpackungsmüll, der eigentlich in den Gelben Sack gehört, in Restabfall-Säcke zu packen, hält der Mettmanner Abfallberater für keine gute Idee. Er rät dazu, die Verpackungen zunächst in transparenten Abfallbeuteln zu sammeln und dann in die Gelben Säcke umzufüllen, sobald diese wieder erhältlich sind. Die Abfallbeutel können zur Not auch auf dem Recyclinghof abgegeben werden. Wichtig: „Nicht transparente Abfallsäcke, deren Inhalt nicht erkennbar ist, werden grundsätzlich nicht angenommen oder abgeholt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort