Am 9. November Gedenkveranstaltung für Novemberpogrome in Mettmann

Mettmann · Der 9. November ist ein deutscher Gedenktag. Mit dem 9. November verbindet sich in Deutschland nicht nur das Gedenken an die Reichspogromnacht vor 83 Jahren, sondern auch an die Ausrufung der ersten deutschen Republik vor 103 Jahren und an das Jahr 1989, als an diesem Tag die Mauer in Berlin fiel.

 Das Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage wird der Opfer von Terror und Gewalt des nationalsozialistischen Regimes gedenken.

Das Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage wird der Opfer von Terror und Gewalt des nationalsozialistischen Regimes gedenken.

Foto: Stadt Mettmann

Am heutigen 9. November jährt sich der Jahrestag der Novemberpogrome zum 83. Mal. Die von den Nationalsozialisten initiierten Novemberpogrome gegen die jüdische Bevölkerung und jüdische Einrichtungen fanden vornehmlich zwischen dem 7. und 13. November 1938 statt. Bei den Novemberpogromen wurden mehr als 400 Menschen ermordet oder in den Tod getrieben. Ab dem 10. November wurden 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo nochmals Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Fast alle Synagogen, viele jüdische Friedhöfe sowie tausende Geschäfte in Deutschland und Österreich wurden zerstört. Die Pogrome waren das offizielle Signal zum größten Völkermord in der Geschichte der Menschheit.

Wie in den vergangenen Jahren wird das Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage auch in diesem Jahr wieder gemeinsam der Opfer von Terror und Gewalt des nationalsozialistischen Regimes gedenken. Es soll aber auch den aktuellen Opfern rechtsextremer, rassistischer Übergriffe und Gewalt in Deutschland gedacht werden. Die Ereignisse der jüngsten Zeit haben gezeigt, dass das Einstehen für Demokratie und Humanität nie an Aktualität verliert.

Die Gedenkveranstaltung am Koburg-Mahnmal beginnt um 18 Uhr. Sie wird von Schülerinnen und Schülern der beiden Mettmanner Gymnasien gestaltet. Blumen und Kränze können am Mahnmal niedergelegt und Kerzen aufgestellt werden.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung gegen 18.30 Uhr besteht die Möglichkeit eines offenen Gespräches mit einem Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Das Gespräch findet im nahegelegenen „Café Einblick“ im evangelischen Gemeindehaus statt.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung wird Dienstag, 10. November, um 19.30 Uhr zudem das Tanz-Theaterstück „Be-Longing“ des „Cactus Theaters“ in der evangelischen Kirche Freiheitstraße aufgeführt. „Die ghanaisch-deutsche Theaterproduktion möchte der Vielzahl der Realitäten verschiedener Kulturen und Menschen näherkommen und ihre Geschichte erzählen. In dieser Inszenierung mit den Medien Schauspiel, Tanz, Musik und Stand-Up Elementen entstehen sprühende, lebendige und spannende globale Geschichten“, sagen die Organisatoren. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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