Wülfrath Gardetanz, Musik und Freddys Zoten

Wülfrath · Die Kalkstadt Narren feierten mit ihrer Prunksitzung und 298 Gästen einen der Höhepunkte ihrer Session.

 Bei der Prunksitzung der Kalkstadtnarren war das Publikum ruckzuck in Feierlaune. Bauchredner Micha begeisterte mit Freddy.

Bei der Prunksitzung der Kalkstadtnarren war das Publikum ruckzuck in Feierlaune. Bauchredner Micha begeisterte mit Freddy.

Foto: Dietrich Janicki

Voller Vorfreude eröffnete das herrschaftliche Kinderpaar Prinzessin Laura I. und Prinz Florian I., flankiert durch den mit funkelnden Glitzerhüten ausgestatteten Elferrat, am Rohdenhauser Sportplatz die Prunksitzung der Kalkstadt Narren Wülfrath (KSN). Zum Einstieg spielte das bewährte Erste Nevigeser Fanfarencorps auf und gab den Takt vor für den Rodeo-Tanz der KSN-Garde. Nach einem organisatorischen Neubeginn unter der Leitung von Angelika Dörr präsentierten sich die acht Mädchen in bester Manier mit geflochtener Haarpracht und putzigen Kleidern.

Ein gelungener Start, der Moderator Dieter Bürger, dem Hahn im Korb zwischen zehn Damen des Elferrates, die Anmoderation leicht machte. Als die Nevigeser mit einer kölschen Heimatmelodie auszogen, erkannte Bürger gleich, was zum völligen Glück noch fehlt: "Leider gibt es noch keine musikalische Hommage auf Wülfrath"

Die Halle war liebevoll und feierlich mit bunten Luftballons und dem Bühnenbild des Wülfrather Stadtpanoramas geschmückt worden. Ein Blick in die Halle ließ über den Daumen etwa 300 Besucher schätzen. Der Zweite Vorsitzende Meinhart Fuest präzisierte närrisch-penibel: " Es sind rund 298 Besucher im Saal."

Darunter mischten sich illustre Gestalten wie Ernie und Bert, Frankenstein und eine Abordnung der Kreissparkasse Düsseldorf. Fast hätten die Narren "ausverkauftes Haus" vermelden können; doch ist es immer gut, noch Luft nach oben zu haben.

Als Büttenredner versuchte sich, in trendig-legeren Chinos und T-Shirt gekleidet, das 16-jährige Neusser Nachwuchstalent Max Adelmann von den Karnevalsfreunden Grefrath und wurde für seinen Mut und seine plattsprachlichen Fähigkeiten mit einem Orden belohnt. Die Bühnenband setzte Tusch auf Tusch; der Stimmungszug nahm Fahrt auf. Der Essener Bauchredner Micha, alias Michael Walta, mit seinem frechen Emu Freddy, seit 20 Jahren ein gestandenes Bühnenduo, lieferten Zoten am laufenden Band. Als hätte die klirrende Kälte von draußen die mächtigen Fenster des Paul-Ludowigs-Haus zerspringen lassen, zog nun ein packender Wirbelwind durch die Halle. Die Tänzer der Kniebachschiffer Hilden mischten die Menge mit akrobatischer Eleganz in Matrosenuniformen auf. Wer dieses Tanzcorps noch nicht erlebt hat, hat Entscheidendes verpasst. Im Anschluss ließen die beiden "Pillhöhner" Klaus Feige und Charly Langen die goldenen Zeiten des Botterblömche aufblühen und heizten mit depperten Dialogen ein: "Jetzt machen wir den Laden hier zur Frittenbude!" Ihr Lied "Theo, wo bleibt das Bier?" wurde begeistert mitgesungen. Auch einen veritablen Star lockten die Kalkstädter ins verschneite Rohdenhaus. Putzfrau Achnes Kasulke moppte einmal gründlich über die Bühne und wünschte zum Abschied: "Viel Schabau!".

(lard)
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