Erkrath Gangster suchen Ruhe
Düsseldorf · "Ein gemütliches Wochenende" – die Unterfeldmäuse studieren die Kriminalkomödie von Jean Stuart ein. Ein Schürzenjäger wird auf Trab gehalten.
"Ein gemütliches Wochenende" — die Unterfeldmäuse studieren die Kriminalkomödie von Jean Stuart ein. Ein Schürzenjäger wird auf Trab gehalten.
Mit Pistolen in der Hand tauchen im Haus von Raymond Villardier, einem französischen Schriftsteller und Schürzenjäger, zwei Männer, auf. "Wir wollen kein Geld, wir wollen nur Ruhe und Frieden", sagen sie zur Erklärung. "Dann müssen Sie in ein Krankenhaus oder Kloster gehen", merkt ein Familienmitglied trocken an und will die beiden Eindringlinge abwimmeln. Doch die lassen sich nicht vertreiben. Schließlich haben sie gerade eine Bank überfallen, und die Polizei ist ihnen auf den Fersen.
Unterschlupf nach Bankraub
Da haben sie auf ihrer Flucht im erstbesten Haus Unterschlupf gesucht und bringen so manche Turbulenz in dieses Wochenende, das für Raymond Villardier und seine neue Flamme Monique doch eigentlich "Ein gemütliches Wochenende" werden sollte. So lautet der Titel der Kriminalkomödie von Jean Stuart, die die Unterfeldmäuse am 1. und 2. Dezember in der Stadthalle Erkrath aufführen wollen.
Nach der farbenprächtigen Märchengeschichte "Die kleine Meerjungfrau" steht dieses Jahr also wieder eine Kriminalkomödie auf dem Spielplan der Laienspielgruppe, die inzwischen 21 Mitglieder im Alter von 22 bis 77 Jahren zählt und dringend Nachwuchs sucht, vor allem Männer. Theatererfahrung müsse nicht vorhanden sein, sagt Sprecherin Hilke Straub. Auch hinter den Kulissen für den Bühnenbau werden kräftige Hände benötigt.
Wenn im nächsten Jahr wieder ein Stück für Kinder einstudiert wird, könnte der Nachwuchs bereits mit auf der Bühne stehen. Für das "gemütliche Wochenende" sind die Rollen allerdings schon verteilt. Es verspricht ein amüsanter Abend zu werden, wie jetzt ein kleiner Einblick in eine Probe zeigte.
Obwohl bis Dezember noch ein wenig Feinschliff nötig ist. So war das Auftreten der Kommissarin im Haus Villardier noch ein wenig langatmig, da muss noch gestrafft werden. Und so krampfhaft, wie die beiden Bankräuber ihre Waffen in der Hand hielten, würde ihnen wohl niemand die Bedrohung abnehmen.
Das Techtelmechtel vermiest
Aber bis zur Premiere ist ja noch ein wenig Zeit. Und es sind ja auch nicht nur die Gangster, die dem Hausherrn sein Techtelmechtel vermiesen. Unerwartet stehen zuvor schon seine Schwester, seine resolute Ehefrau und seine zynische Schwiegermutter auf der Matte.
Hier ist die Phantasie des großen Schriftstellers mal auf einem ganz anderen Gebiet gefordert. Man darf gespannt sein, wie Meinhard Mack diese Rolle meistert. Im vorigen Jahr jedenfalls wurde er als Hofmarschall in der Meerjungfrau mit viel Beifall bedacht. Die Regie haben übrigens diesmal Sabine Liedtke und Martina Üblaker übernommen.