Wülfrath Für Überzeugungen kämpfen

Wülfrath · Thorsten Hilgers kandidiert für die FDP in Wülfrath, Mettmann Nord und Velbert. Das Credo des 47-Jährigen: "Freiheit und persönliche Verantwortung sind zwei Seiten einer Medaille".

Thorsten Hilgers bat um Bedenkzeit, als die FDP ihm die Kandidatur im Wahlkreis 39 (Wülfrath, Mettmann Nord und Velbert) antrug. In seiner Partei war ihm in den letzten Jahren liberales Gedankengut etwas zu kurz gekommen. Den Ausschlag für die Zusage gab der Auftritt von Christian Lindner auf dem Bezirksparteitag, wo der Spitzenkandidat hohen Zuspruch fand. Und der 47-jährige Langenberger befand: "Das ist wieder meine FDP." Seine politische Überzeugung fasst der Vater von drei Söhnen auf seiner Homepage so zusammen: "Ich bin davon überzeugt, dass bei der Gestaltung unserer Gesellschaft die Verbindung von Freiheit und Verantwortung für uns alle den größten Nutzen bringen wird und auch das humanste Prinzip zur Organisation unserer Gesellschaft ist – es muss nur wieder neu durchgesetzt werden."

Für Autisten aktiv

"Wo immer ich mich engagiere, Interesse, Befriedigung und Spaß müssen dabei sein", sagt Hilgers. Seit seinem Studentenjob als Verwaltungskraft in einem Wohnheim ist er im Verein Autismus Rhein-Wupper e.V. bei verschiedenen Aufgaben aktiv, seit 2010 als Geschäftsführer von zwei Gesellschaften.

Geprägt von seiner Mutter und seinem Bruder hat sich Thorsten Hilgers schon früh im Sport (Badminton und Turnen) als Übungsleiter und Trainer in der Jugendarbeit eingebracht. "Dabei habe ich die Abhängigkeit von der Politik gespürt." Und weil er schon immer politisch interessiert war, trat er im Bundestagswahlkampf 1990 in die Partei ein. Die FDP wählte er, weil er sein Grundthema "Freiheit und persönliche Verantwortung sind zwei Seiten einer Medaille" dort am ehesten wiederfand.

"Wir brauchen Eigenverantwortung. Zum Beispiel beim Thema Bildung, die fängt bei den Eltern an", sagt Hilgers. Die Formulierung "Wiedereinstieg in den Beruf" behagt ihm nicht. In der Elternzeit oder der Pflegezeit von Angehörigen sollte Kontakt zum Arbeitgeber beziehungsweise zum Beruf gehalten werden, um die schnellen Veränderungen nicht zu verpassen und später wieder direkt Anschluss zu finden.

Auf die Frage nach seinen Hobbys sagt Hilgers: "Wo mein Leben stattfindet, mache ich gerne mit." Dies treffe auch für seine Ehefrau Ulrike zu. Und so engagieren sich die Eltern der vier, acht und neun Jahre alten Jungen ehrenamtlich im Kindergarten, in der Schule und in Fördervereinen.

Im Wahlkampf denke er nicht an den 13. Mai, es gehe ihm um die Themen, die ihn immer beschäftigen, erklärt Thorsten Hilgers. Es mache ihm Spaß, auf Menschen zuzugehen, für Überzeugungen zu kämpfen. "Und noch mehr Spaß, wenn ich sie überzeugen konnte." Und so ist er angetreten, obwohl er als FDP-Kandidat ohne Spitzenlistenplatz keine Chance auf ein Landtagsmandat hat.

(RP)
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