Wülfrath Friedhof muss ein Drittel kleiner werden

Wülfrath · Weniger Reihengräber, mehr Urnen: Trotz steigender Zahl an Begräbnissen verliert der städtische Friedhof an Fläche.

 Der kommunale Friedhof an der Alten Ratinger Landstraße wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich verkleinert.

Der kommunale Friedhof an der Alten Ratinger Landstraße wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich verkleinert.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Wülfraths städtischer Friedhof ist Anfang der 1990er Jahre miserabel geplant und erweitert worden. Auf viel zu großen Flächen liegen viel zu viele Gräber isoliert und wenig effizient. "Das muss unbedingt geändert werden, damit der städtische Friedhof wesentlich wirtschaftlicher wird", hat Martin Venne festgestellt. Er hat mit seinem Büro für Landschaftsarchitektur und Städtebau das kommunale Gräberfeld an der Alten Ratinger Straße untersucht und ist zur Feststellung gekommen: In den nächsten Jahren bis Jahrzehnten muss der Friedhof um mindestens ein Drittel kleiner werden, damit er wirtschaftlicher betrieben werden kann. 30 Prozent Fläche im westlichen Teil sollen in der Zukunft wegfallen. Über eine Neunutzung gibt es aber noch keine Planungen.

Durchschnittlich 274 Menschen sterben jährlich in Wülfrath. Beerdigt werden rund 100 jedes Jahr auf dem städtischen Friedhof an der Alten Ratinger Straße. Bis zum Jahr 2025 wird die Zahl der Sterbefälle auf durchschnittlich 285 jedes Jahr ansteigen, entsprechend werden auch mehr Menschen auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe finden. Deshalb rechnet man bis 2025 mit etwa 105 Beerdigungen auf dem kommunalen Friedhof.

Dabei wird sich aber ein Trend noch weiter verstärken, der schon seit Jahren das Verhältnis bedeutend verändert hat: Waren 2001 noch Dreiviertel Erdbestattungen, sank die Zahl auf heute nur noch 48 Prozent. Die Zahl der Urnenbestattungen verdoppelte sich in dem Zeitraum auf heute 52 Prozent. Fazit: Künftig werden weniger Flächen benötigt.

Venne empfiehlt der Stadt deutliche Maßnahmen: Zukünftige Bestattungen sollen auf weniger Flächen konzentriert werden; keine Beerdigungen auf bislang ungenutzten Flächen. Grabflächen, deren Nutzungsrechte ablaufen, sollen nicht wieder genutzt werden. Klar ist aber: Wer ein Reihengrab oder eine Gruft verlängern will, kann das.

Aus dem Grund wird der Friedhof in den nächsten Jahren kleiner werden. Zudem wird es wegen der fehlenden Nachfrage weniger Reihenwahlgräber geben. Die Zahl der Urnengemeinschaftsflächen wird ausgeweitet.

Fazit: Die Bestattungsflächen sollen auf den Kernbereich des Friedhofs konzentriert werden. "Es wird aber Jahrzehnte dauern, bis das wirklich optimiert ist", sagt Venne. Die dann unbelegten Flächen im westlichen Teil werden ausgegliedert. Außerdem plädiert Venne für mehr attraktive und pflegeleichte Grabangebote, denn: "Die Menschen suchen solche Angebote."

(RP)
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