Fridays for Future in Mettmann, Erkrath, Wülfrath Die Klimakrise macht keine Ferien

Mettmann erkrath Wülfrath · Die Aktivisten von Fridays for Future der Ortsgruppen Mettmann, Erkrath und Wülfrath wollen wieder eingreifen. Mit kleinen Aktionen sollen Akzente gesetzt werden. Das verrieten sie bei einem Gipfeltreffen auf dem Jubiläumsplatz

 Fridays For Future hat viele Gesichter. Jan Niklas Nibisch, Till Burberg und Enya Sanders sind Akteure Wülfrath, Mettmann und Erkrath.

Fridays For Future hat viele Gesichter. Jan Niklas Nibisch, Till Burberg und Enya Sanders sind Akteure Wülfrath, Mettmann und Erkrath.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Klimakrise macht keine Ferien, Corona hat Friday for Future, FFF, zusätzlich ausgebremst und einige Jugendliche, die den Protest in den Kreis Mettmann getragen haben, machten gerade Abitur. Bei einem kleinen Gipfeltreffen auf dem Jubiläumsplatz kamen drei der jungen Akteure zusammen, die den Erwachsenen laut zurufen: „Hallo, es gibt keine zweite Erde!“ Konstruktive Auseinandersetzungen sind aus ihrer Sicht der sinnvollste Weg, um ins Gespräch zu kommen. Nun soll es sie wieder geben: die Mahnwachen der Fridays for Future-Bewegung.

Mit ihnen versuchen Heranwachsende die Politiker auf Kreis-, Stadt-, Landes- und Bundesebene für den Schutz von Klima und Umwelt zu sensibilisieren. Denn dieser Planet soll auch für sie und ihre Nachkommen lebenswert bleiben. Das vertreten die Kids mit Nachdruck. Und haben unter Corona-Bedingungen soeben ihren Schulabschluss gemacht. So wie Jan-Niklas Niebisch. Der 19-Jährige, der als Sprecher für die gemeinsam in der Kreis- und in der Kalkstadt agierenden FFF-Gruppe fungiert, hat soeben sein Abitur bestanden. Der überzeugte Veganer ist außerdem Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen in Wülfrath und macht ein Praktikum als IT-Spezialist bei der Fraktion der Grünen im benachbarten Ratingen.

 Rückblick auf die Zeit, als Fridays for Future in Mettmann für die Rettung des Planeten auf die Straße ging.

Rückblick auf die Zeit, als Fridays for Future in Mettmann für die Rettung des Planeten auf die Straße ging.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Die Aktiven innerhalb unserer Ortsgruppe haben über WhatsApp den Kontakt gehalten. Wir konnten uns wegen Corona nicht bei unseren sonst regelmäßigen Treffen sehen.“ Die bislang letzte, wichtige Aktion fand 2020 mit der Beteiligung am deutschlandweiten FFF-Großstreik statt, der mit einer 24-stündigen Mahnwache verknüpft wurde, wie Jan-Niklas Niebisch berichtet.

Aber das soll nun wieder anders werden. Die Wülfrather FFFler möchten an die erfolgreiche Aktionen des vergangenen Jahres anknüpfen wie etwa daran, dass auf ihr Betreiben die AG Klimaschutz gegründet wurde. Sie hat ein Mitspracherecht bei allem, was dieses Thema in Wülfrath betrifft.

Enya Sanders ist in der FFF-Ortsgruppe Erkrath aktiv. Zudem vertritt sie die Klimabewegung als Delegierte im Kreistag. Ihre Ortsgruppe hat sowohl im Erkrather Rat als auch im Kreistag ein Rederecht und kann so die Klima-Interessen der Bewegung vertreten. Das macht Enya stolz: „Wir haben zwar kein Stimmrecht, aber ich war bei der ersten Sitzung so davon geflasht, dass mir die Parteien im Umwelt-Ausschuss wirklich zugehört haben, was wir zu sagen haben.“ Deshalb macht sie weiter.

Ein „überzeugter Streiter für den Klima- und Umweltschutz“ ist auch Till Burberg, der die FFF-Ortsgruppe in Mettmann im November vergangenen Jahres mitgegründet hat. Die FFFler aus Mettmann haben einen Forderungskatalog zu sechs Themenkomplexen ausgearbeitet, die den im Stadtrat vertretenen Parteien nach der Corona-Pause der Initiative übergeben werden soll.

Alle drei Jugendlichen wünschen sich tatkräftige Unterstützer und „noch mehr aktive Mitglieder“, die nun kommenden Aktionen mitgestalten und „bei den Vorbereitungen wie dem Malen von Plakaten für Demos und Mahnwachen, die wir bald wieder durchführen möchten, helfen“, wie Enya Sanders sagt. Dass sie alle so jung sind, kann zum Problem werden: Sie verlassen nach dem Schulabschluss für Job oder Studium oft ihren Heimatort und hinterlassen damit Lücken in der ihren Ortsgruppen. Das Werben um neue Mitstreiter gewinnt an Bedeutung für die Akteure von Fridays for Future.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort