Als Flüchtlinge in Mettmann Der lange Weg zu einer eigenen Wohnung

Mettmann · Sie fliehen vor Krieg und Mord, durchqueren Wüsten und Meere – auf der Suche nach Schutz. In Mettmann angekommen, prüft das Bundesamt für Migration ihren Status sehr sorgfältig. Doch selbst, wenn Flüchtlinge anerkannt sind, finden sie nur mit Mühe eine eigene Wohnung.

In der Flüchtlingsunterkunft an der Seibelstraße sind viele allein reisende junge Männer untergebracht. Die Enge führt oft zu Konflikten. Doch selbst nach einer Anerkennung können viele von hier nicht fortziehen.

In der Flüchtlingsunterkunft an der Seibelstraße sind viele allein reisende junge Männer untergebracht. Die Enge führt oft zu Konflikten. Doch selbst nach einer Anerkennung können viele von hier nicht fortziehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auf dem Papier ist die Sache klar: Zwischen anderthalb und zwei Jahre braucht das Bundesamt für Migration zur Anerkennung geflüchteter Menschen. Sobald sie diesen Schutzstatus nach der Genfer Flüchtlingskonvention haben, könnten sie eigentlich aus den vier städtischen Unterkünften für Geflüchtete in Mettmann ausziehen. Doch weil es kaum bezahlbaren Wohnraum gibt, sieht die Realität anders aus. Der zuständige Dezernent der Stadt, Marko Sucic, geht von 150 bis 200 Personen aus, die trotz ihrer Anerkennung weiterhin in den Unterkünften leben. Leben müssen. Das ist mehr als ein Drittel aller dortigen Bewohner.