Kreis Mettmann Flüchtlinge bekommen Hilfe bei der Arbeitssuche

Kreis Mettmann · Im Schulungszentrum Tertia in Mettmann werden Deutschkenntnisse und Praktika vermittelt.

Ein gutes Beispiel, wie die Integration von Flüchtlingen funktionieren kann, zeigt die Zusammenarbeit zwischen dem Integration Point, der Agentur für Arbeit und die Tertia Berufsförderung GmbH & Co. KG. Konkret: 18 Flüchtlinge, die sich an den Integration Point in der Ötzbachstraße gewandt haben und dort nachfragten, wie sie in den deutschen Arbeitsmarkt eingeführt werden können, sind von den Mitarbeitern an Tertia weiter vermittelt worden. Tertia hat sein Büro gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite. Die jungen Menschen aus Afghanistan, Syrien, Nigeria und anderen Ländern können bei Tertia ein drei monatiges Projekt absolvieren. Es heißt "Perspektive für Flüchtlinge (PerF) und wird von der Agentur für Arbeit bezahlt. "Zunächst werden Deutschkenntnisse vermittelt", sagt Regina Jansen, stellvertretende Niederlassungsleiterin von Tertia. Den Unterricht führen sogenannte "Kulturdolmetscher". In diesem Fall junge Frauen aus Afghanistan, die selbst vor Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind oder hier geboren wurden. Das Besondere: Sie können sehr gut Deutsch, aber auch die Landesprache der Flüchtlinge. Was folgt, ist eine ausführliche Beratung zur ersten Orientierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt und zu den Möglichkeiten der Anerkennung im Ausland erworbener Abschlüsse. "Dann nehmen wir Kontakt zu Arbeitgebern auf und vermitteln ein vier- bis sechswöchiges Praktikum", sagt Jansen. Der Integration Point hilft dabei. Das Projekt läuft seit Mai 2016. Bislang nahmen 36 Flüchtlinge daran teil. "Vier Teilnehmer sind bereits in einer festen Beschäftigung; es gibt auch Zusagen für einen Ausbildungsplatz", betont Jansen. Wer keinen Job am Ende des Projektes hat, bekommt wie die alle anderen zum Abschluss vollständige Bewerbungsunterlagen und ein Training, wie man sich in einem Vorstellungsgespräch in einem deutschen Unternehmen zu verhalten hat. Marcus Kowalczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, ist überzeugt von dem Projekt und will weitere Kurse finanzieren. Auch Dietrich Pape, Leiter des Integration Points Mettmann, lobt die unkomplizierte und flexible Zusammenarbeit.

Ein Blick in den Kurs bestätigt das gute Gesamtbild: Alle Teilnehmer sind nochmotiviert, können bereits gut Deutsch und hoffen auf einen Job. Dabei wissen sie, dass die deutsche Sprache der Türöffner der Integration ist.

(RP)
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