Wülfrath Fit durch die Karnevalstage

Wülfrath · Hartgesottene feiern ab morgen sechs Tage in Serie die Hochzeit der Session. Der Wülfrather Arzt Ingo Winkelmann gibt Tipps, wie die Narren das Fest möglichst unbeschadet überstehen. Er warnt vor übermäßigem Alkoholkonsum.

Wülfrath: Fit durch die Karnevalstage
Foto: DAPD, APN

Die einen versuchen, das Rheinland so weit wie möglich hinter sich zu lassen. Die anderen bemühen sich, möglichst sechs Tage in Serie fit zu bleiben. Ab morgen steht die Hochzeit der Karnevals-Session an — und mancher wird sich darum bemühen, sich anschließend den ein oder anderen Tag krank schreiben zu lassen. "Wer feiern kann, der kann aber auch arbeiten", sagt Ingo Winkelmann, Facharzt für Allgemeinmedizin mit Praxis in Wülfrath. Doch der 52-Jährige gibt Tipps, wie die Jecken die närrische Jahreszeit möglichst unbeschadet überstehen.

Zunächst bemüht man sich um die richtige Kleidung, damit man nicht friert. "Bei der Bekleidung sollte man variabel sein und sich anpassen", empfiehlt Winkelmann. Will heißen: Nicht nur mit einem T-Shirt unter dem Kostüm aus der Kneipe in die Kälte. Und nicht die Jacke unter der Verkleidung anlassen, wenn es von Draußen in die Gaststätte geht.

Beim "Bützen", dem "Küsschen links, Küsschen rechts" der Karnevalisten, sollte man sich zurückhalten, wenn man weiß, dass man krank ist. "Damit stecke ich nur andere an, die wiederum andere anstecken", warnt der Mediziner. Den Kontakt zu Menschen sollte man nicht meiden — aber nicht ganz so sehr auf Tuchfühlung gehen.

Obst und Gemüse sind immer gut und gesund, auch an Karneval. Wer ständig auf Achse ist, wird dies aber vermutlich vernachlässigen. "Ausnahmsweise ist es in Ordnung, wenn man stattdessen eine Vitamin-Tablette nimmt", sagt der Arzt.

Den größten Schaden richtet aber auch in der kommenden Woche der Alkohol an. "Vor übermäßigem Konsum kann ich nur warnen", sagt Winkelmann. "Gerade bei Heranwachsenden kann dieser zu Entwicklungsstörungen und in die Sucht führen." Wer dennoch das ein oder andere Bierchen trinken möchte, der sollte darauf achten, zwischendurch zum Wasser zu greifen. "Alkohol fördert die Urinbildung, dadurch trocknet der Körper schneller aus, es entsteht Nachdurst und somit der Kater am nächsten Morgen", sagt der Wülfrather. Da auch Kaffee eine wasserausscheidende Wirkung hat, sollte man trotz extremer Müdigkeit auch auf diesen verzichten. Gut gegen den Kater sind hingegen salzhaltige Speisen. "Elektrolyte stellen das Körpergleichgewicht der Flüssigkeiten wieder her", sagt der Arzt. Eier mit Salz oder Rollmops würden helfen, allerdings braucht der Körper eines durchschnittlichen Mannes etwa zehn Stunden, um ein Promille Alkohol im Blut abzubauen. "Ein Heilmittel gegen Alkohol gibt es nicht", stellt Ingo Winkelmann klar. Und so hilft einzig die Kontrolle über sich selbst, um die Karnevalstage fit zu überstehen.

(RP/rl)
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