Mettmann Firma Becker fördert Azubis

Mettmann · Der metallverarbeitende Betrieb mit Sitz an der Wilhelm-Becker-Straße erhält von der Bundesagentur für Arbeit das "Zertifikat für Nachwuchsförderung". Seit über 100 Jahren wird in der Firma ausgebildet.

Die Mettmanner Federn- und Metallwarenfabrik Wilhelm Becker GmbH&Co. KG wurde 1910 gegründet. Dass nach 102 Jahren immer noch ein frischer Wind in dem Traditionsunternehmen weht, ist zu einem guten Teil der Einstellung der Firmenleitung zum Nachwuchs zu verdanken.

Denn Ausbildung war immer Bestandteil des Betriebslebens — in den Anfängen und in der Gegenwart. Die Bundesagentur für Arbeit honorierte dies jetzt mit dem "Zertifikat für Nachwuchsförderung". Die Auszeichnung übergab Peter Jäger, Chef der Arbeitsagentur Düsseldorf, an Betriebsleiter Frank Zander und den Technischen Leiter Derk Micke.

Jäger betonte, dass die Ausbildung in der Firma Becker insbesondere im gewerblichen Bereich stets ein hohes Niveau erreicht habe. Die Anerkennung werde aber nicht nur wegen der Verdienste in der Vergangenheit verliehen, sondern auch mit Blick in die Zukunft. "Das Unternehmen wird auch weiter ausbilden und damit die Perspektiven des Standortes Mettmann und des Betriebes selbst sichern", erläuterte Jäger.

Innovativer Einfluss

So sehen es auch die Führungskräfte bei Becker. Derk Micke hob den innovativen Einfluss der Auszubildenden hervor. "Die jungen Leute sind meistens sehr gut mit modernen Techniken vertraut. Das animiert uns, Neues auszuprobieren", sagte er bei einem Pressegespräch. Zurzeit sind sieben Lehrlinge bei der Firma Becker angestellt.

Ausgebildet wird zum Industriemechaniker mit den Schwerpunkten Instandhaltungstechnik bzw. Produktionstechnik oder Federnherstellung/Metallverformung, außerdem zum Werkzeugtechniker im Bereich Stanztechnik. Ein weiterer Ausbildungszweig ist der kaufmännische: Angehende Industriekaufleute haben in dem Unternehmen ebenfalls immer wieder Ausbildungsplätze gefunden. Fruchtbar ist die Kooperation des Betriebes mit der Mettmanner Realschule.

"An den Schulen hat sich in Sachen Berufsvorbereitung viel getan", urteilt Peter Jäger von der Arbeitsagentur Düsseldorf. Es gebe viele Vereinbarungen zwischen Firmen und Schulen und "jede Menge Lernpartnerschaften".

Gegen Übernahme-Garantie

Becker-Betriebsleiter Frank Zander macht sich trotzdem einige Gedanken und auch Sorgen. Die Qualität der Auszubildenden sei in den vergangenen Jahren schlechter geworden, hat er festgestellt. "Oft fehlt es an den Grundlagen, an der sozialen Kompetenz und am Willen", kritisiert Zander, der sich gegen eine Übernahme-Garantie von Azubis wendet, wie sie desöfteren von Gewerkschaftsseite gefordert wird.

Mit den Auszubildenden Björn Bestges und Dominik Kemmerich hat das Unternehmen aber Glück gehabt. Beide bekamen beim Pressegespräch ein Extra-Lob von ihren Vorgesetzten.

(RP/rl)
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