Künstler aus dem hohen Norden präsentieren sich in der Kulturvilla Finnischer Tango gefällt den Mettmannern

Mettmann · Constanze Backes hatte Sänger, Musiker und einen Maler aus dem hohen Norden eingeladen. Viel Beifall für die Familie Nykänen.

Von Hanna Eisenbart

Mettmann Finnischer Tango? - noch nie gehört, aber in der Kulturvilla gelang der Nachhilfeunterricht am    mehr als  überzeugend.

Constanze Backes hatte ein Staraufgebot in die Villa eingeladen: Die finnische Sopranistin Laura Nykänen und ihr Mann, der Vorzeige- Bass an der Düsseldorfer Oper, Sami Luttinen, die beide in Mettmann wohnen und der Kulturvilla freundschaftlich verbunden sind. Schwester Essi Luttinen (Sopran), ihr Mann Petri Haapasalo (Klavier) und Marko Valtonen (Akkordeon) waren extra aus Turku angereist und vervollständigten die Truppe, die den Saal der Kulturvilla zum Brodeln brachte.

Seit mehr als hundert Jahren ist der Tango in Finnland populär, gar zum Volkstanz geworden, unterscheidet sich aber doch vom argentinischen. Der  weniger temperamentvolle Norden nimmt Einfluss  auf Texte und Musik, alles ist romantischer, schicksalhafter, mehr der Natur als exzessiver, überbordender Lebensfreude verbunden.

Sami Luttinen  mit seinem formidablen Bass ließ eine „Fata morgana“ erstehen und seine Schwester Essi beschrieb mit ihrem ausdrucksstarken Sopran die „Sterne über dem Meer“. Es war eine Wonne, den beiden Instrumentalisten zu lauschen. Das Akkordeon ließ fiktives Eis schmelzen und der Pianist Petri war ein Tausendsassa: Er hatte nie eine Stunde Unterricht, ließ aber das Klavier „tanzen“. Unvorstellbar.

Mit ihrem warmen Mezzo beschrieb Laura die Eifersucht, dramatisch, voller Spannung. Das Akkordeon schluchzte und das Klavier übernahm den Rhythmus.

Große, ja auch ganz große finnische Komponisten hatten sich dem Tango gewidmet. Selbst Jean Sibelius, der Schöpfer der berühmten Tondichtung „Finnlandia“ ließ sich dieses Genre nicht entgehen.

„Denk an mich“, - ein Stück, das den drei Sängern wie auf den Leib geschrieben war. Mit welch inniger                       Gemeinsamkeit dieser Tango vorgestellt wurde, ging unter die Haut.

Gelegentlich schimmerte die räumliche, aber beileibe nicht innige Nähe zum großen Nachbarn Russland durch. Die  Romantik der russischen Volksmusik fand dennoch Eingang in den finnischen Tango.

Bettina und Rudolph Barth, eingefleischte Tango Tänzer, konnten nicht widerstehen und gaben sich im Salon den wunderbaren Klängen gekonnt und hoch konzentriert hin.

Aber der Sonntag hatte noch mehr zu bieten: Rauno Luttinen, der Vater Samis hat sich ja in der Kulturvilla bereits verewigt: Sein Bild von der Eröffnungsfeier schmückt den Salon und nun war eine ganze Ausstellung zu bewundern, die der Maler aus dem hohen Norden hauptsächlich mit Szenen aus Mettmann farbenfroh vorstellte. Gegen Ende des Abends waren sogar ein paar rote Punkte zu sichten.

In Raunos Malstunde durften mehr als 20 Kinder lernen, wie man ein Porträt fertigt. Mit ganz viel Energie und Konzentration gingen die Kinder zur Sache und ihre Werke zeigten beeindruckende Vielfalt in Acryl.

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