Rettungswesen in der Kalkstadt „Wir sind eine junge, motivierte Truppe“

Wülfrath · Die Wülfrather Feuerwehr ist gut aufgestellt. Sie wird gerade mit weiteren Stellen und neuen Fahrzeugen verstärkt. Am vorbeugenden Brandschutz wird stetig gearbeitet.

 Der kommissarische Leiter der Wülfrather Feuerwehr, Benjamin Hann, ist im Dezember 2021 zum Brandoberinspektor befördert worden.

Der kommissarische Leiter der Wülfrather Feuerwehr, Benjamin Hann, ist im Dezember 2021 zum Brandoberinspektor befördert worden.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der kommissarische Leiter der Feuerwehr Wülfrath (FFW) steht vor seinem letzten Lehrgang, um seine Qualifikation zum Truppenchef abzuschließen und zum Stadtbrandinspektor aufzusteigen. Im April beginnt der Kursus „Grundlagen der Stabsarbeit“, eines der beiden Module des Lehrgangs „Verbandsführer“ – das erste Modul sowie den Lehrgang „Leiter der Feuerwehr“ hat Benjamin Hann bereits erfolgreich absolviert.

Der Nachfolger von Guido Großmann war im Dezember 2020 per Ratsbeschluss zum kommissarischen Wehrleiter ernannt worden. Im Gespräch mit der RP erzählt Hann von den aktuellen Herausforderungen in der Pandemie und der Lage der Feuerwehr. „Corona ist natürlich das Thema, das mich gerade in meiner Dienstzeit besonders beschäftigt hat“, sagt der 38-Jährige. Man sein stolz, dass „99 Prozent“ der Belegschaft durchgeimpft seien und sich alle mit den wechselnden Rahmenbedingungen arrangiert hätten.

„Die Kollegen machen gut mit, obwohl die Maßnehmen bei uns noch schärfer sind als für die allgemeine Bevölkerung“, so Benjamin Hann. Um die Einsatzfähigkeit von Feuerwehr und Rettungsdienst sicherzustellen, habe man sich in Abstimmung mit den Städten im Kreis Mettmann eigene Corona-Regeln auferlegt. So werde auch im Einsatz konsequent Maske getragen, und die Übungsdienste fänden in kleinen Gruppen statt.

„Lange Zeit haben wir nur online ‚geübt‘, also Theorie gelernt“, erinnert sich Hann. Die Feuerwehr lebe aber vom Ausprobieren, und so sei es wichtig gewesen, dass man im Sommer die praktische Arbeit wieder aufnehmen konnte.  „Wir arbeiten viel mit Selbsttests und hatten in den zwei Jahren kaum Personalausfälle wegen Corona“, freut sich der Chef. Die Entwicklung der Omikron-Variante habe man im Blick und behalte Maßnahmen im Hinterkopf, um bei Bedarf zu reagieren. Trotzdem könne die Freiwillige Feuerwehr immer neue Leute gebrauchen.

„Wir sind eine junge und motivierte Truppe, und je mehr aktive Mitglieder wir haben, desto geringer ist die Belastung für jeden Einzelnen“. Um die Attraktivität der Feuerwehr weiter zu steigern, wird zum 1. Februar eine neue Stelle für Mitgliederangelegenheiten bei der Stadtverwaltung geschaffen. Detlef Maibaum, Gerätewart  bei der FFW, wird sich in dieser Position auch um die Werbung von neuen Mitgliedern kümmern.

Eine weitere neue Stelle gibt es beim Amt für Feuerwehr und Rettungsdienst: Statt zwei werden sich dann drei Mitarbeiter um Einsatzvorbereitung und den Brandschutzbedarfsplan kümmern. Die FFW ist also gut aufgestellt. Zwei neue Hilfeleistungslöschfahrzeuge sind bereits bestellt und werden im Laufe des Jahres auch geliefert, alle größeren Gewerbeeinheiten sind direkt bei der Kreisleitstelle aufgeschaltet und am vorbeugenden Brandschutz (unter anderem Entschärfung neuralgischer Punkte) wird stetig gearbeitet.

Benjamin Hann, der auch Sicherheitsingenieur und Vater von zwei Kindern ist, bildet ein gutes Team mit Florian Gerstacker: Bei der FFW ist Gerstacker Hanns Stellvertreter, bei der Amtsleitung bei der Stadtverwaltung, wo Benjamin Hann seit August als Berater für Arbeitssicherheit tätig ist, ist es umgekehrt.

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