Mettmann Feuerwehr muss nachrüsten

Mettmann · Um die Anforderungen des Brandschutzbedarfsplans und der Arbeitsschutz-Richtlinien zu erfüllen, muss die Feuerwache an der Laubacher Straße erweitert werden. Die Brandschützer legen im Bauausschuss ein Konzept vor.

 Dietmar Wichmann, Leiter der Mettmanner Feuerwehr, bemängelt die Enge in der Feuerwache. So müssen sich zwei Männer einen Platz zum Umziehen teilen.

Dietmar Wichmann, Leiter der Mettmanner Feuerwehr, bemängelt die Enge in der Feuerwache. So müssen sich zwei Männer einen Platz zum Umziehen teilen.

Foto: Dietrich Janicki

Die gesetzlichen Vorschriften (Hygiene, Gesundheit, Arbeitsschutz, Brandschutzbedarfsplan) zwingen die Stadt Mettmann, Geld in den Um- und Ausbau der Feuerwache zu investieren. Eine Arbeitsgruppe der Feuerwehr unter der Leitung von Dirk Fischer, der hauptberuflich als Architekt tätig ist, hat eine Analyse des Ist-Zustandes aufgestellt und Lösungswege formuliert.

Beispiele der Mängelliste: Die 75 Spinde reichen für die Feuerwehrleute nicht aus. Es kommt zu Doppelbelegungen, die im Einsatzfall Zeit kosten. Denn zwei Feuerwehrleute müssen zur gleichen Zeit ihre Kleidung aus einem Spind holen. Eine hygienische Trennung von kontaminierter Einsatzkleidung und Privatkleidung ist nicht möglich.

Zeitverlust beim Rangieren

Die Lagerlogistik ist auf viele Flächen auf dem Areal verteilt. Für das Verladen der Materialien (Sandsäcke, Ölbindemittel) müssen Fahrzeuge rangiert werden. Das kostet Zeit. Die Atemschutzgeräte-Werkstatt befindet sich im Durchgang zwischen den Einsatzfahrzeugen des Rettungsdienstes. Füllstation und Werkstatt sind beengt, eine Möglichkeit, die Sondereinsatzbekleidung wie Chemikalienschutzanzüge zu trocknen, besteht nicht. Eine sachgemäße Lagerung, so Dirk Fischer, sei ebenfalls nicht möglich.

Für Großfahrzeuge sind in der Wache nur sechs Stellplätze vorhanden. Teilweise werden Fahrzuge in der Waschhalle geparkt oder stehen unter freiem Himmel. Eine Absauganlage an den Fahrzeugabgasanlagen fehlt. Sie ist Vorschrift, da bekannt ist, dass Dieselruß krebsfördernd ist. Darüber hinaus weist die Wache bauliche Mängel (Schadstoffe und Wasserschäden) auf. Das sind nur die gravierendsten Mängel. "Wir haben eine Flächenanalyse angefertigt und gehen von einem Raumbedarf von 4051 Quadratmetern aus, sagte Fischer. Bislang sind 2200 Quadratmeter vorhanden. Um den Flächenbedarf möglichst niedrig zu halten, will man Büroräume doppelt nutzen, mit Wechselladern operieren und mobile Trennwände einbauen.

Unklar ist, ob die Kreisleitstelle in der Wache bleibt. Im Juni will der Kreis ein Gutachten präsentieren, in dem erläutert wird, wie er sich die Zukunft der Leitstelle vorstellt. Sollte sie umgesiedelt werden, verringern sich die städtischen Baukosten erheblich. Ein Neubau mit Leitstelle würde 12,5 Millionen Euro kosten, ein An- und Umbau neun Millionen und ein Neubau unter Einbeziehung der Räume der Leitstelle fünf bis sieben Millionen Euro. Der Neubau soll neben der Fahrzeughalle auf dem Rathaus-Areal platziert werden. Dies würde bedeuten, dass Parkplätze (auch öffentliche) wegfallen würden.

Fazit: Hans-Peter Thiel, AbteilungsleiterFeuerwehr: "Wir arbeiten, was den Arbeitsschutz anbetrifft, am Rande der Legalität. Da muss was passieren."

(RP)
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