Mettmann Feierabendmarkt – nur Erkrath zieht mit

Kreis Mettmann · Wochenmärkte zu später Stunde sind gefragt, beleben Innenstädte. Doch einigen Kommunen ist der Aufwand zu hoch.

 In Heiligenhaus ist der Feierabendmarkt ein Publikumsmagnet. Darauf hofft jetzt auch Ratingen.

In Heiligenhaus ist der Feierabendmarkt ein Publikumsmagnet. Darauf hofft jetzt auch Ratingen.

Foto: Achim Blazy/Blazy, Achim (abz)

Das Flair sucht seinesgleichen. Feierabendmärkte sind zurzeit beliebt. In Heiligenhaus beispielsweise hat er bereits Erfolg. Dabei handelt es sich um einen Mix aus Wochenmarkt und Schlemmermeile: Die Kunden können Fleisch, Wurst, Wildspezialitäten oder Käse nicht nur einkaufen, sondern auch gleich verkosten. Foodtrucks ergänzen mitunter das Angebot durch beliebte Speisen wie Burger, Indische Gerichte oder Pulled Pork (geschmortes Schweinefleisch). Gleichwohl profitieren auch die umliegenden Gastwirte, da sich die Kunden gerne auch an bereit gestellten Tischen und Stühlen niederlassen und à la carte bestellen.

Ein Wochenmarkt für Feinschmecker also – mit der Besonderheit, dass er nicht wie üblich frühmorgens und vormittags stattfindet, sondern nachmittags. Häufig freitags ab 16 Uhr. Die Erfahrung zeigt: Feierabendmärkte beleben die Innenstädte und sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität.

Was in Heiligenhaus bereits erfolgreich ist, soll jetzt auch in Ratingen gelingen: FDP-Ratsfrau Hannelore Hanning schlägt vor, dort einen Feierabendmarkt beispielsweise auf dem Rathausvorplatz einzurichten. Heute will die Politik über diesen Vorschlag diskutieren. Doch wie sieht es in Mettmann, Erkrath und Wülfrath aus? Wird auch hier der aktuelle Trend als Chance gesehen?

Ganz offenbar: „Die Gesellschaft hat sich verändert. Ein Feierabendmarkt würde ,Versorgung’ und ,Erlebnis’ verbinden und darüber hinaus die Innenstadt zusätzlich beleben“, ist sich Manuela Jakobs-Wolterin von der Wirtschaftsförderung in Mettmann sicher.

Ein Grobkonzept, das auch musikalische Begleitung vorsah, sei durch die Oberstadt Initiative, die Wirtschaftsförderung und einen Mettmanner Marktbeschicker bereits im vergangenen Jahr erstellt worden. Aufgrund der begrenzten personellen Ressourcen der Oberstadt-Initiative und der Stadt habe die Wirtschaftsförderung jedoch auf verschiedene professionelle Marktorganisatoren zugehen müssen, sagt Jakobs-Woltering. Die aber hätten „aufgrund mangelnder Rentabilität“ abgesagt. Und damit liegt diese Idee in Mettmann erst einmal auf Eis. Auch in Wülfrath haben die Verantwortlichen offenbar bereits mit dem Gedanken gespielt. „Doch es ist seitens der Stadt kein Feierabendmarkt angedacht, da der organisatorische Aufwand sehr hoch ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das kein Thema für Wülfrath“, antwortet die Sprecherin der Stadt Wülfrath, Franca Calvano, auf RP-Anfrage.

In Erkrath stehen die Chancen offenbar größer. Die positiven Erfahrungen und Eindrücke aus den Nachbarstädten hätten dazu geführt, „dass wir uns damit beschäftigen“, sagt die Sprecherin der Stadt Erkrath, Maria Steinmetz, auf Nachfrage. „Noch ohne konkretes Konzept könnten wir uns vorstellen, zu den üblichen Marktangeboten Händler mit besonderen Produkten zu akquirieren. Sitzmöglichkeiten dürfen nicht fehlen, und ein weiteres Angebot wie beispielweise Musik wäre denkbar“, erläutert Steinmetz.

Momentan gebe es noch kein Konzept, „aber die Wirtschaftsförderung plant, sich im kommenden Jahr mit dem Thema auseinanderzusetzen“, versichert die Sprecherin. Denn auch im Erkrather Rathaus ist man sich sicher: „Wir denken, dass die Durchführung von Feierabendmärkten zur Belebung der Zentren beitragen könnte.“

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