Mettmann FDP kritisiert den Bürgermeister

Mettmann · Der Stab von Dinkelmann sei recht üppig und auf eine gute Vermarktung des Ratshauschefs ausgerichtet. An anderen Stellen in der Verwaltung fehle hingegen Personal.

 Fraktionsvorsitzender Klaus Müller, Ortsverbandsvorsitzende Andrea Metz, Stellvertreter Jan Söffing und Staatssekretär Dirk Wedel (v.l.) .

Fraktionsvorsitzender Klaus Müller, Ortsverbandsvorsitzende Andrea Metz, Stellvertreter Jan Söffing und Staatssekretär Dirk Wedel (v.l.) .

Foto: Christoph Zacharias

Noch immer ist unklar, ob die Neandertalhalle denkmalwürdig ist oder nicht. FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Müller nutzte die Gelegenheit, in der Jahresversammlung der Liberalen den Baudezernenten der Stadt Mettmann, Kurt-Werner Geschorec, nach dem Stand der Dinge zu fragen. Geschorec, der als Gastreferent zur Verkehrsfragen in Mettmann sprach, teilte dem Auditorium mit, dass eine Antwort des Bauministeriums in Düsseldorf immer noch ausstehe. Er rechne allerdings damit, dass noch in diesem Sommer eine Antwort komme. Solange bleibt es bei einer Hängepartie.

„Die Stadthalle war und ist für uns als FDP-Fraktion seit Jahren ein großes Euro-Grab“, sagte Müller. Die FDP befürworte nach wie vor ein neues Bildungs- und Kulturzentrum unter einem Dach. Eine große Multifunktionshalle, die im Zusammenhang mit einer möglichen Gesamtschule an der Goethestraße geplant sei, lehnt die FDP ab. „Zu weit vom Zentrum entfernt und zu teuer“, sagte Müller. Apropos Gesamtschule: Die FDP sei kein Freund dieser Schulform, zumal dann die Realschule und möglicherweise ein Gymnasium in Mettmann schließen müsste. Allerdings werde sich auch die FDP dem Urteil einer verbindlichen Elternbefragung beugen, egal wie es ausfalle.

Kritik äußerte Müller an der Personalpolitik des Bürgermeisters. Dinkelmann habe neben zwei früheren Zeitungsredakteuren, eine neue Leiterin des Bürgermeisterbüros und einen neuen Wirtschaftsförderer eingestellt. Alle vier Mitarbeiter würden als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit die Öffentlichkeitsarbeit angeben. Bürgermeister Dinkelmann habe früh angekündigt, noch einmal in 2020 als Bürgermeister zu kandidieren. Es sei offensichtlich, dass Dinkelmann sehr viel Personal eingestellt habe, um sich nach außen gut zu verkaufen. „Die Option, mit einem eigenen Kandidaten in das Rennen um das Amt des Bürgermeisters zu gehen, halten wir uns selbstverständlich offen“, sagte Müller. Ortsvereinsvorsitzende Andrea Metz ging in ihrem Rechenschaftsbericht auf das gute Abschneiden der FDP bei der Europawahl ein. Es gelte die Sorgen und Wünsche der jungen Generation mehr als bisher ernst zu nehmen und die Jugend auch emotional abzuholen. Die Mettmanner Liberalen wollen bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr an das gute Ergebnis von vor vier Jahren anknüpfen. Damals hatte der Ortsverband mit 8,8 Prozent das beste Ergebnis aller FPD-Ortsverbände im Kreis erzielt. Staatssekretär Dirk Wedel berichtete, dass die FDP/CDU-Landesregierung vermutlich nicht alle Anliegerbeiträge beim Straßenausbau übernehmen werde. „Aber wir setzen uns dafür ein, dass die Beiträge für die Bürger geringer ausfallen und  Ratenzahlungen möglich sind.“ Kurt-Werner Geschorec, wies in seinen Ausführungen darauf hin, dass keine neuen Umgehungsstraßen in Mettmann gebaut würden. „Auch eine optimierte Ampelschaltung wird den Stau in der Stadt nicht vermeiden.“ Den Verkehr würden die Mettmanner selbst erzeugen. Vielmehr müsse man mehr aufs Rad und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.

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