Erkrath Fasanenstraße: Stadt wird Träger des Kindergartens
Düsseldorf · Die Kindertagesstätte St. Katharina der katholischen Pfarre St. Johannes der Täufer wechselt in die Trägerschaft der Stadt Erkrath. Das hat gestern abend der Haupt- und Finanzausschuss mit den Stimmen der CDU/FDP-Mehrheitsfraktionen beschlossen. Damit wurde der Beschluss des Jugendhilfeausschusses, dem auch die Jugendverbände angehören, gekippt. Sowohl Grüne, SPD als auch Bürger mit Umweltverantwortung (BmU) hatten sich vergeblich darum bemüht, dass vor Übernahme der Einrichtung durch die Stadt nach einem Freien Träger (SKFM, Caritas) Ausschau gehalten wird, um die katholische Erziehungsarbeit fortzusetzen. So hatte es der Fachausschuss gewünscht.
SPD-Fraktionschef Detlef Ehlert sah eine "Abfolge an Ereignissen, die am Gesetz vorbeigehen". Er vermisste eine Elternbefragung sowie die Einhaltung der Kriterien nach dem Subsidiaritätsprinzip (freier Träger vor der Gemeinde als Träger). Nach Darstellung von Bürgermeister Arno Werner ist die Befragung der Eltern nur im Falle eines neuen Kindergartens erforderlich. Für CDU-Fraktionschef Wolfgang Jöbges ist die von Reinhard Knitsch (Vorsitzender der Fraktion der Grünen) als Mogelpackung kritisierte Lösung ein guter Weg, wie der gewünschte christliche Erziehungsansatz weiter verfolgt werden kann. "Hut ab vor einer Konstruktion, die mal nicht so typisch ist, aber optimal", betonte er.
Ein Betriebsübergabevertrag regelt, dass die Mitarbeiter der dreigruppigen Einrichtung an der Fasanenstraße 34 zum 1. August 2007 städtische Mitarbeiter werden. Der Vertrag fixiert zudem, dass der katholisch-christliche Ansatz des pädagogischen Konzeptes beibehalten wird. Die mit der Übernahme der Trägerschaft verbundenen zusätzlichen finanziellen Verpflichtungen liegen bei 48 000 Euro. Der gesamte Anteil der Stadt beträgt 133 000 Euro gegenüber bislang 85 000 Euro. Wäre ein Freier Träger zum Zuge gekommen, hätte die Stadt noch zusätzliche Aufwendungen von 31 000 Euro gehabt, wie Jugendamtsleiter Uwe Krüger am Rande der Sitzung erklärte.
Ungeklärt blieben Fragen, wie sich die Stadt als Arbeitgeber bei Neueinstellungen verhält, die eine religiöse Erziehung gewährleisten sollen. Künftig gibt es drei städtische Kindergärten in Alt-Erkrath.