Mettmann Faires Handwerk

Mettmann · Gebrauchsgegenstände und Assessoires aus aller Welt können Besucher des Neanderthal Museums an diesem Wochenende beim Markt der Kulturen erstehen. 20 Stände bieten ausgefallene Weihnachtsgeschenke.

 Susanne Reuter organisiert den Markt der Kulturen im Neanderthal Museum und ist selbst mit einem Stand dabei, an dem sie Waren aus Indonesien und West Papua vertreibt.

Susanne Reuter organisiert den Markt der Kulturen im Neanderthal Museum und ist selbst mit einem Stand dabei, an dem sie Waren aus Indonesien und West Papua vertreibt.

Foto: Dietrich Janicki

Handwerkskunst aus aller Welt bieten 20 Aussteller im Neanderthal Museum auf dem Markt der Kulturen an diesem Wochenende an. Vertreten sind alle Kontinente, sagt Organisatorin Susanne Reuter, die selbst einen Stand aufgebaut hat. Einzige Ausnahme: Australien ist nicht dabei.

Etwa die Hälfte der Aussteller und Händler ist erstmals auf dem Markt der Kulturen vertreten, der in der Vorweihnachtszeit Gelegenheit bietet zum Stöbern und zur Suche nach ausgefallenen Weihnachtsgeschenken, die es nicht in jedem Kaufhaus gibt. Nicht immer ganz billig, aber dafür echte Handarbeit.

Kindheit in West Papua

Reuter hat gebatikte Holzschalen aus Java im Angebot, Untersetzer aus Rattan, hergestellt in West Papua, Nelkensterne, Schnitzkunst und Netze aus West Papua und Indonesien. Sie reist einmal im Jahr nach Neuguinea und Indonesien, wo sie als Tochter eines Missionars aufgewachsen ist. Dann kauft sie ihre Waren ein, die ihr mit dem Schiff nach Deutschland geliefert werden. Die meisten Stücke verkauft sie auf Märkten wie dem des Neanderthal Museums und in Völkerkundemuseen in der Zeit von Oktober bis Dezember.

Nach Mettmann mitgebracht hat sie auch Exemplare ihres neuen Buches, ein Bildband über West Papua, in dem sie eigene Bilder und ältere ihres Vaters zusammengestellt hat und das Leben im Land beschreibt.

Die Düsseldorferin Martina Zenker ist "Mama Afrika". Sie vertreibt Produkte, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden und hilft den Menschen im südlichen Afrika, indem sie deren Waren in Deutschland vertreibt, und vor allem auch AIDS-Waisen. Sie hat zwei Jahre in Afrika gelebt und ist seit 17 Jahren im Süden des Kontinents unterwegs. Ihre Passion ist, neue Waren zu entdecken und sie für den hiesigen Markt anzupassen. Sie vertreibt Naturprodukte: handgefertigte Schalen, Untersetzer, Armbänder – aber auch Kunst, recycelt unter anderem aus ausgedienten Cola-Dosen.

An einem anderen Stand gibt es Glasperlen, fertig aufbereitet, um sie für Ketten und Armbänder aufzuziehen. Hergestellt sind die bunten Perlen aus alten Flaschen: Die grünen aus Bier- oder Weinflaschen, die weißen aus Wasserflaschen, in braunen war mal Guiness und die blauen enthielten Parfüm.

Aus Estland kommen fein gewirkte Schals, aus Sibirien Schmuck-kästchen und Pillendöschen aus Birkenrinde, die im hohen Norden seit Jahrhunderten gefertigt werden. Sie dienen vor allem wegen ihrer desinfizierenden Wirkung der Aufbewahrung auch von Lebensmitteln wie Brot, Getreide, gewürzen und Tee.

(RP)
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