Erkrath Explosion im dritten Stock

Düsseldorf · Fuhlrottstraße: Student hantierte in seiner Wohnung mit Chemikalien. Er und ein Nachbar kamen ins Krankenhaus.25 Bewohner wurden evakuiert, der Kampfmittelräumdienst eingeschaltet. Gegen 16 Uhr kam Entwarnung.

Eine Explosion erschütterte gestern Mittag gegen 13.20 Uhr das Mehrfamilienhaus an der Fuhlrottstraße 8 in Erkrath. Aus einer Wohnung im dritten Obergeschoss drang Rauch. Hausbewohner alarmierten Feuerwehr und Polizei.

Die mit zehn Fahrzeugen und 29 Einsatzkräften anrückenden Feuerwehrleute trafen auf einen 27-jährigen Chemiestudenten, der an Händen und Gesicht Brandverletzungen aufwies. Er hatte die Explosion beim Hantieren mit Chemikalien ausgelöst. Die Flammen erstickte die Wehr mit einem Pulverlöscher.

Gefragt, was geschehen war, berichtete der Student, er habe Feuerwerks- beziehungsweise Leuchtkörper bauen wollen. „So genau hat er sich nicht ausgedrückt“, sagte der Pressesprecher der Polizei, Frank Sobotta. Offensichtlich war dem Chemielaboranten bei seiner Arbeit ein Fehler unterlaufen.

Chemikalien in der Wohnung

Da der Mann angab, er habe noch weitere, größere Mengen von Chemikalien in seiner Wohnung gelagert, schaltete die Erkrather Wehr einen Berufschemiker des Düsseldorfer Unternehmens Henkel ein. Die Polizei ließ den Kampfmittelräumdienst anrollen.

Weil keine Klarheit über die möglicherweise vorliegende Gefahr herrschte, evakuierte die Polizei vorsichtshalber das gesamte Mietshaus mit seinen zwölf Parteien. 25 Personen wurden vorübergehend im benachbarten Rosenhof untergebracht. Die Fuhlrottstraße wurde auf voller Länge gesperrt.

Der Student, nach Auskunft der Polizei ein Deutscher, kam zur Behandlung seiner Verbrennungen ins Krankenhaus Hilden. Zudem bestand Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Ein 50 Jahre alter Nachbar des 27-Jährigen wurde ins Krankenhaus nach Haan gebracht, weil auch bei ihm der Verdacht auf Rauchgasvergiftung bestand.

Wie die Experten feststellten, lagerte der Student in seiner Wohnung frei verkäufliche Chemikalien. Die Substanzen wurden sichergestellt. Wegen der Explosion wurde das Komissariat 11 der Zentralen Kriminalitätsbekämpfung eingeschaltet. Die Bewohner konnten gegen 15.55 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Gebäudeschaden liegt bei 15 000 Euro.

Beim Abrücken sackte noch die Drehleiter der Feuerwehr in den morastigen Boden vor dem Haus ein und musste mit einer Seilwinde befreit werden.

(RP)
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