Mettmann Ex-Sozialarbeiterin hilft Kindern in Nepal

Mettmann · Henny Bierhof-Weiß hilft in Asien. Mit Eberhard Siebel und Diether Koch wohnen die Vorsitzenden der Kinderhilfe Nepal in Mettmann.

Was hat Mettmann mit der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu zu tun? Auf dem ersten Blick ist keine direkte Verbindung erkennbar - doch wer sich näher mit dieser Frage beschäftigt, sieht Gemeinsamkeiten. Mit Dr. Eberhard Siebel und Dr. Diether Koch wohnen die beiden Vorsitzenden des Vereins Kinderhilfe Nepal Mainz in Mettmann.

Im vergangenen Jahr nahm die Mettmannerin Henny Bierhof-Weiß Kontakt zum 1. Vorsitzenden Eberhard Siebel auf. "Ich habe als Sozialarbeiterin viele Jahre mit jungen Leuten gearbeitet. Nach meiner Pensionierung als langjährige Mitarbeiterin des Jugendamtes der Stadt Erkrath suchte ich eine neue Herausforderung. Dabei dachte ich auch an einen Auslandsaufenthalt, bei dem ich mit Jugendlichen arbeiten wollte. Von Bekannten erhielt ich die Adresse des 1. Vorsitzenden und erläuterte mein Anliegen", erklärt Henny Bierhoff-Weiß.

"Unser Verein Kinderhilfe Nepal unterstützt ein Wohnheim für Mädchen im Alter von sechs bis 16 Jahren", so Siebel. "Zumeist sind deren Eltern inhaftiert. Strafgefangene leben in Nepal als Ausgestoßene der Gesellschaft unter kaum vorstellbaren menschenunwürdigen Umständen. Waren in der Vergangenheit die Eltern inhaftiert, gehörte es zur Landessitte, die Kinder mit einzusperren, weil nicht einmal die direkten Verwandten bereit waren, die Kinder aufzunehmen. In dem von unserem Verein erworbenen Heim leben die Mädchen in Sicherheit. Dort kümmern sich Mitarbeiter um die Mädchen." Eberhard Siebel macht deutlich, dass der Verein sich sehr gefreut habe, dass die ausgebildete Sozialarbeiterin Henny Bierhoff-Weiß in diesem Heim arbeiten wollte.

"Im Februar dieses Jahres bin ich mit finanzieller Unterstützung des Vereins nach Kathmandu geflogen und habe ehrenamtlich fünf Wochen in diesem Heim namens Parizat Nestling Home gearbeitet", berichtet die Sozialarbeiterin. Der Schwerpunkt der Tätigkeit habe in der Hausaufgabenbetreuung und verschiedener Angebote im Freizeitbereich gelegen. Verständigt wurde sich in englischer Sprache, wobei die Mädchen in der Schule neben Englisch selbstverständlich die nepalesische Sprache lernen. "Ich war beeindruckt, wie wissbegierig die jungen Mädchen waren. Es hat riesig Spaß gemacht, mit diesen jungen Leuten zu arbeiten." Sie verweist darauf, dass ein Teil der nach Alter gestaffelten Mädchengruppen deutsch lernen wollte. Die älteren Mädchen seien sehr interessiert gewesen an den gesellschaftlichen Ereignissen in Deutschland und stellten auch Fragen geschichtlicher Hintergründe in Deutschland und Europa. "Rückblickend kann ich sagen, dass ich die Mädchen als sehr aufgeschlossen gegenüber fremden Kulturen und Lebensweisen erlebt habe."

 Die Kinder freuen sich über die Unterstützung des Vereins.

Die Kinder freuen sich über die Unterstützung des Vereins.

Foto: privat

Sie macht deutlich, dass die Vermittlung von Bildung die wichtigste Aufgabe sei, die den Mädchen zukommen könne. Das Haus werde geleitet von Mr. und Ms. Moktun. "Dieses Ehepaar kümmert sich rührend um die jungen Mädchen und schult sie auch in alltäglichen Dingen wie beispielsweise das Kochen, Putzen und Einkaufen", sagt die Mettmannerin.

Bierhoff-Weiß kann sich vorstellen, in Zukunft erneut einen ähnlichen Auslandaufenthalt zu absolvieren. "Jetzt möchte ich aber zunächst zusammen mit meinem Ehemann Wolfgang Weiß intensiv im Verein Kinderhilfe Nepal aktiv mitarbeiten und einiges bewegen", so ihre Zielsetzung.

In ihrer Freizeit liest sie gern ein gutes Buch, spielt leidenschaftlich gern Doppelkopf und interessiert sich für Kultur. "Ich gehe gern in die Oper", verrät die engagierte Sozialarbeiterin.

(RP)
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