Evangelisches Krankenhaus Mettmann Klinik will Gefäßchirurgie ausbauen

Mettmann · Chefarzt Wilhelm Sandmann und sein Team behandeln Patienten mit modernen OP-Methoden.

 Professor Wilhelm Sandmann, Chefarzt am Mettmanner Krankenhaus, wertet Ultraschallbilder aus.

Professor Wilhelm Sandmann, Chefarzt am Mettmanner Krankenhaus, wertet Ultraschallbilder aus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bernd Huckels, Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses Mettmann (EVK), weiß, dass das Krankenhaus sich breit aufstellen muss, um auf Dauer im Konkurrenzkampf der umliegenden Krankenhäuser bestehen zu können. Als Versorgungszentrum für rund 120.000 Menschen hat das EVK in den letzten Jahren viel Geld in die Hand genommen, um möglichst alle Krankheiten und Patienten versorgen zu können. Mit dem Erweiterungsbau und der Aufstockung des Personals beziehungsweise der Bettenkapazität ist man als ortsnahes Grundversorgungs-Krankenhaus auf einem guten Weg.

Jetzt möchte das EVK die Gefäßchirurgie ausbauen. Die Voraussetzungen sind gegeben. Mit Professor Wilhelm Sandmann arbeitet ein Gefäßchirurg am EVK, der als Koryphäe auf diesem Gebiet gilt. Sandmann ist 51 Jahre als Arzt in der Gefäßchirurgie tätig und arbeitete von 1984 bis 2009 als Direktor an der Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplanation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Seit eineinhalb Jahren ist er als Chefarzt am Mettmanner EVK beschäftigt. „Er hat das Krankenhaus im Vorfeld genau unter die Lupe genommen und ausgelotet, ob eine Gefäßchirurgie-Abteilung an unserem Haus überhaupt eingeführt werden kann“, sagt Huckels. „Es kann“, sagt Sandmann. „Die Kooperation mit der Nephrologie (Nierenerkrankungen), Radiologie (Strahlenheilkunde), Angilogie (Gefäßerkrankungen), Kardiologie und Diabetologie funktioniert.“ Voraussetzungen also, dass die Patienten gut behandelt und versorgt werden.

Welche Beschwerden haben nun Patienten, die in der Gefäßchirurgie behandelt werden: Da ist zunächst die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) zu nennen. Sandmann und sein Team müssen beispielsweise die hirnversorgenden Halsarterien wiederherstellen, Verschlüsse der Becken- und Beinarterien (zum Beispiel Raucherbein) öffnen und krankhafte Erweiterungen der Arterien (zum Beispiel Bauchaortenaneurysma – bedeutet Aussackung) beheben.

Ferner werden Patienten mit akuten und chronischen Venenthrombosen behandelt. Sandmann operiert zudem Gefäßverletzungen und behandelt seltene Gefäßerkrankungen (Kompressionssyndrome). Rund 200 Patienten sind bislang erfolgreich in der Gefäßchirurgie im EVK in Mettmann behandelt worden.

Sandmann: „Risikofaktor für die Arteriosklerose ist das Rauchen. Das wollen die Raucher meist nicht hören, aber auch Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen gehören dazu.“

Er hat besondere  OP-Methoden erfunden, die international anerkannt sind. Etwa bei der Herstellung der linken Schlüsselbeinschlagader. „Mit einem kleinen Schnitt wird die Arterie in der Schlüsselbein-Grube erreicht. Wir klemmen sie ab und übernähen sie. Dann  holen wir eventuell noch Thromben-Inhalte heraus und können dann die Schlüsselbeinschlagader an die Halsschlagader annähen.“

Nach der OP sieht man einen kleinen Halsschnitt zwei Tage nach der Operation. Früher musste der Brustkorb geöffnet werden.

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