Mobilität in Mettmann Erste Mitfahrbank steht ab sofort in Obschwarzbach

Mettmann · Neben vielen Vorteilen am Landleben, gilt die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel oft als Nachteil. Damit Mettmanner trotzdem ohne Probleme in die Nachbarstädte oder die Innenstadt gelangen, gibt es nun eine erste Mitfahrbank.

Erste Mitfahrbank kommt nach Obschwarzbach.

Erste Mitfahrbank kommt nach Obschwarzbach.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Lange galt es als chic, in Metropolen zu leben. Inzwischen hat sich der Trend gedreht, immer mehr Menschen lieben es ländlich-idyllisch. Das hat viel Schönes, allerdings auch Nachteile – etwa bei der Anbindung an den ÖPNV und die damit verbundene fehlende Mobilität. Mancher hat kein eigenes Auto, andere wollen es nicht nutzen. Abhilfe schaffen hier sogenannte Mitfahrbänke. Sie sind so etwas wie die Seniorenausgabe des juvenilen Trampens. Statt den ausgestreckten Daumen in die Luft zu halten, können am Sitzmöbel Menschen auf eine Mitfahrgelegenheit warten.

Mettmann bekommt nun seine erste Mitfahrbank, sie wird in Obschwarzbach platziert. Am Samstag, 4. März, wird sie an der Ostpreußenstraße neben der Bushaltestelle eingeweiht. Die Vorgeschichte dieses Möbels ist lang, „gestartet sind wir mit dieser Idee vor gut zwei Jahren“, erinnert sich Ute Stöcker. Nach umfangreichen Recherchen zum Thema Mitnahmebank, „haben wir als CDU 2020 einen Antrag im Sozialausschuss gestellt, der eine Verpflichtung zur Einbauhilfe einer solchen Bank durch den Bauhof der Stadt Mettmann festlegte“. Das ist auch deshalb wichtig, weil besagte Bank auf öffentlichem Raum platziert wird.

Und wie wird das Plus an Lebensqualität genutzt? Wer mitgenommen werden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und das Richtungsschild für die entsprechende Ortswahl betätigen. Von Obschwarzbach führt der Weg in Richtung Mettmann-Innenstadt, nach Wülfrath und in die Nachbarstadt Ratingen. Findet sich ein Fahrzeuglenker, der in die selbe Richtung fährt, besteht die Möglichkeit der Mitnahme. Einfach und gut, um für eine neue Facette im Rahmen der Mobilität zu sorgen.

Nach der Auswahl der passenden Bank für diese Zwecke, der Erstellung der notwendigen Richtungsschilder für den Mitnahmewunsch sowie der Bestimmung über den optimalen Platz zusammen mit Daniel Cyrulinski vom Bürgerverein Obschwarzbach waren es dann die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs, die Mettmanns erste Mitfahrbank aufstellten.

Dass es Bedarf gibt, sind sich alle Beteiligten sicher. Übrigens nicht allein in Obschwarzbach, die sogenannte Märchensiedlung in Metzkausen gilt vielen als ein idealer Standort für eine weitere Mitfahrgelegenheit. Ursprünglich sollte auch hier in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein die Idee im nächsten Schritt ausgestaltet werden. Letztlich sind Mitfahrbänke auch ein kleiner Beitrag zum Klimawandel. Würden pro Tag zwei Autos durch diese Gemeinschaftsfahrten weniger starten, wäre das auch ein schöner Erfolg.

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