Wülfrath Erst Knall, dann Flammen

Düsseldorf · Feuerwehr verhinderte Übergreifen des Brandes auf Wohnhaus in Nord-Erbach.Zwei Helfer verletzten sich bei Löscharbeiten. Vier Gasflaschen drohten zu explodieren: Mit Wasser gekühlt.

Mit massivem Wassereinsatz konnte die Feuerwehr am Sonntag verhindern, dass sich der Brand eines Garagen- und Lagertrakts auf das direkt daneben stehende Einfamilienhaus in Nord-Erbach ausweitete. Gegen 21.25 Uhr hatten die Bewohner des Hauses, ein Ehepaar, einen Knall gehört. Der 69-jährige Mann eilte aus dem Haus und entdeckte das Feuer in einem Lagerraum. Bei den Löscharbeiten – sie dauerten bis tief in die Nacht – verletzten sich zwei Feuerwehrleute. Einer rutschte aus, geriet mit den Füßen in ein Brandnest und zog sich Brandverletzungen zu. Der andere knickte um (Bänderdehnung). Der 69-Jährige Hausbewohner erlitt eine Rauchgasvergiftung und konnte nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Der Brandort wurde beschlagnahmt, der Sachschaden ist noch nicht beziffert. Fünf Pkw, unter anderem ein alter Opel GT, sowie Motorräder wurden Opfer der Flammen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen der Brandursache.

Als die Feuerwehr, mit 47 Männern und Frauen sowie acht Fahrzeugen, am Einsatzort eintrafen, hatte sich der Brand, der in einer Garage ausgebrochen war, bereits auf den gesamten, etwa 300 Quadratmeter großen Trakt ausgeweitet, berichtete gestern der stellvertretende Stadtbrandmeister René Rahner. „In den Schuppen gab es viel Holz und Gerümpel, das Feuer fand schnell Nahrung.“

Die Löscharbeiten mussten kurz unterbrochen werden, weil vier Gasflaschen mit Acetylen zu explodieren drohten. Während die Brandstelle im Umkreis von 100 Metern gesperrt wurde, kühlten Feuerwehrleute die Gasflaschen mit Wasser, bis Kollegen mit einem speziellen Wasserbecken („Sarg“ im Fachjargon) der Werksfeuerwehr von Henkel aus Düsseldorf zurück gekehrt waren. Darin wurden die Flaschen dann gekühlt.

Da das Wohnhaus nur durch einen kleinen Weg vom Schuppentrakt getrennt steht, drohten die Flammen überzuspringen. Dank des massiven Wassereinsatzes konnte dies verhindert werden. Schäden am Dach und einem Fenster ließen sich nicht vermeiden.

Um die Wasserversorgung sicher zu stellen, mussten die Feuerwehrleute rund 1000 Meter Schläuche vom Hydranten in der Dieselstraße bis zum Haus in Nord-Erbach legen. Die Schläuche und Fahrzeuge mussten dann gestern Nachmittag gewaschen und gereinigt werden. Fahrzeuge und Gerät waren am frühen Morgen nur noch einsatzbereit gemacht worden. Denn es war bereits 5.30 Uhr, als alle freiwilligen Helfer zu Hause waren.

(RP)
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