Mettmann Erneut sind 100 Leitungen tot

Mettmann · Teile der Außenbürgerschaft in Metzkausen hatten seit Samstag kein Telefon und kein Internet mehr. Empörte Kunden kritisieren den Telekom-Service. Erst vor zwei Wochen klagten 200 Haushalte über Verbindungsprobleme.

 Schon wieder sind die Leitungen von Johannes Kircher lahmgelegt. Seit Samstagmittag ist er „abgeschnitten“.

Schon wieder sind die Leitungen von Johannes Kircher lahmgelegt. Seit Samstagmittag ist er „abgeschnitten“.

Foto: Dietrich janicki

Fast 100 Anschlüsse an der Außenbürgerschaft in Metzkausen hatten erneut drei Tage lang einen Totalausfall aller Leitungen. Seit Samstag waren weder Telefone, Faxgeräte noch das Internet aktiv. "Das ist eine Unverschämtheit. Über Tage wird man an der Service-Hotline der Telekom vertröstet und nichts passiert", sagte Landwirt Johannes Kircher am Montag.

Mit ihm ärgerten sich die zahlreichen Besitzer der anderen fast 100 Anschlüsse über das Unternehmen. Die jetzige tagelange Störung ist schon die vierte in einem Dreivierteljahr. Erst vor zwei Wochen hatten fast 200 Anschlüsse von Häusern, Wohnungen, Gewerbebetrieben und Bauernhöfen einen Totalausfall. Gestern Nachmittag gingen die ersten Leitungen wieder ans Netz, nachdem ein Reparaturtrupp den Fehler im Kabelnetz gefunden hatte.

Keine Schlamperei vor Wochen

Am Samstagmittag waren plötzlich wieder Telefon, Fax und Internetverbindung platt. Und alle Anwohner im nördlichen Mettmanner Stadtteil fühlten sich an den Samstag vor zwei Wochen erinnert. Schon damals waren sie telekommunikationstechnisch abgeschnitten. Erst am Montag kam ein Erkundungstrupp in den Bereich und suchte nach der Ursache. Schließlich stellten die Fachleute fest, dass durch Regen eingedrungenes Wasser in den Kabelummantelungen zum Bruch der Leitungen geführt hatten, sagte Telekomsprecher André Hofmann am Montag.

Das beschädigte Kabelteil sei aber an einer anderen Stelle lokalisiert worden als vor zwei Wochen, sagte er. Somit war die Vermutung einiger Anwohner vom Tisch, dass eine schlampige Reparatur die erneute Störung verursacht habe. Mit einer Baufirma waren Fachleute gestern vor Ort, gruben das Erdreich auf und ersetzten das Kabelstück.

Mittlerweile hatten sich bei Johannes Kircher und auch beim Landwirt Rolf Beckershoff etliche Kunden gemeldet, die auf Bestellungen warteten. Auch das Fax-Gerät spuckte Blätter mit Aufträgen von drei Tagen aus. "Es ist ein Unding, dass wir hier bei jeder Störung von der Telekom allein gelassen werden", sagte Kircher. Die Opfer der Störung bleiben aber auch noch auf anderen Kosten sitzen. Da sie logischerweise nicht per Festnetz bei der Service-Hotline anrufen konnten, blieb nur das Handy. Und das kostet deutlich mehr Gebühren. Den Vorwurf, die Telekom verdiene auch noch Geld an der technischen Störung, weist das Unternehmen zurück. "Es kommt natürlich immer auf den jeweiligen Vertrag an", sagt Hofmann. Aber: "Wenn Kunden hohe Gebühren entstanden sind, sollten sie sie bei uns einreichen. Dann werden wir jeden Einzelfall entscheiden."

(RP/ila)
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