Erkrath Erkrather fordern ein Radwegekonzept

Erkrath · Heute Abend werden drei Planungsbüros ihre Vorschläge vorstellen. E-Bikes sollen besonders berücksichtigt werden.

 Auch gefährliche Stellen, etwa hochstehende Hydrantendeckel oder Wurzeln, sind ein Thema im Radwegekonzept.

Auch gefährliche Stellen, etwa hochstehende Hydrantendeckel oder Wurzeln, sind ein Thema im Radwegekonzept.

Foto: bosmann

Nach vielen Jahren des Wartens ist es nun endlich so weit: Heute werden im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr drei Planungsbüros ihre Vorstellungen zu einem Radwegekonzept für Erkrath vorstellen.

 Die Rechnung: Bei weniger Autoverkehr braucht man weniger Stellplätze (hier am Bahnhof), von denen jeder 5500 Euro kostet.

Die Rechnung: Bei weniger Autoverkehr braucht man weniger Stellplätze (hier am Bahnhof), von denen jeder 5500 Euro kostet.

Foto: dj

Darin eingearbeitet sind Forderungen von Politik und Verwaltung: zum Beispiel die Prüfung des Zustands der vorhandenen Radwege, die Ausarbeitung eines alltagstauglichen und familienfreundlichen Liniennetzes zur Erschließung der inner- und überörtlichen Alltags- und Freizeitziele wie Schulen, Bahnhöfe, Hallenbad und Einkaufszentren, Bau und Rückbau von Radwegen sowie Markierung von Schutzstreifen. Auch Elektro-Bikes gehören immer mehr zum Straßenbild. Ihr Verkehr soll ebenfalls gefördert werden. Durch gut befahrbare Strecken und entsprechende Ladestationen.

Fahrradpläne und ein Internetauftritt sollen das Angebot für Pedalritter abrunden. An der Planung des Radverkehrskonzeptes sollen sowohl die Bürger als auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub teilhaben. Es werde unvermeidlich sein, auch die Grünflächenunterhaltung entlang der Radwege kritisch zu hinterfragen, so die Verwaltung, da Wurzelschäden und in die Radwege hinein wachsende Sträucher teilweise die Nutzung erheblich einschränken.

Die Verwaltung schätzt, dass die Realisierung des Radwegekonzeptes mit allem Diskussionsbedarf mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Im Juni 2012 hatten die Bürger mit Umweltverantwortung (BmU) bereits angemahnt, dass das Konzept für ein Radwegenetz längst überfällig sei. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes können fahrradfreundliche Städte erhebliche Infrastrukturkosten einsparen, so die BmU.

Der jährliche finanzielle Aufwand der Kommunen je Fahrradkilometer betrage nur etwa ein Zehntel des Aufwandes je Auto-Kilometer. Bei weniger Autoverkehr brauche man auch weniger Stellplätze, von denen jeder 5500 Euro koste, ein Fahrradstellplatz nur 100 Euro. Der Beitrag zum Klimaschutz sei offenkundig und der zur Gesundheit durchs Radeln auf jeden Fall auch. "Die Zunahme von Elektrorädern sind einerseits eine Chance für die Region mit einer so hohen Reliefenergie wie Erkrath, andererseits bedarf der so beschleunigte Radverkehr auch einer Anpassung in der Infrastruktur", sagt Bernhard Osterwind, Sprecher der BmU-Fraktion.

Sieben Büros waren um ein Angebot gebeten worden, drei haben es in der gesetzten Frist bis zum Februar dieses Jahres geschafft. Alle drei Büros wurden unter anderem vom ADFC als qualifiziert eingestuft.

Die Verwaltung sowie der zuständige Ausschuss hatten für das zukünftige Konzept 14 Kriterien zugrunde gelegt, die die drei Planungsbüros unterschiedlich interpretieren.

(RP/rl)
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