Mettmann Erbstücke neu in Szene gesetzt

Düsseldorf · Goldschmiedemeisterin Inga M. Mehner von "Duo Unikat und Schmuck" lässt sich für Perlenketten und Brillianten ein völlig neues Design einfallen. In ihrem Laden in der Oberstadt sind ihre Kreationen zu bewundern.

Eine Perlenkette muss nicht immer aussehen, wie die von der Großtante. Und ein Brillant muss nicht ausschließlich in der alt bekannten Goldfassung sitzen. Goldschmiedemeisterin Inga M. Mehner setzt Erbstücke ganz neu und ungewöhnlich in Szene. Der Brilli wird schlicht und modern gefasst und mit anderen Edelsteinen aus der Erbmasse an ein einfaches Lederarmband gehängt. So passt er vorzüglich ans zarte Handgelenk der Enkelin.

Die Erinnerung zählt

Zuchtperlen fädelt die Goldschmiedin gerne zu Ringen auf, die zu Kettengliedern verknüpft von einem Samtband geschlossen werden und kurz um den Hals oder lang wie eine Charlestonkette getragen werden können. Für Inga M. Mehner ist es eine kreative Herausforderung, alten Schmuckstücken neuen Glanz zu verleihen. "Für viele jüngere Menschen haben Erbstücke einen hohen ideellen Wert. Aber die Gestaltung ist überholt und gefällt ihnen nicht mehr. Dann lasse ich mir ein Stück einfallen, bei dem die Grundzüge der alten Arbeit erhalten bleiben." Manchmal wird das Edelmetall eingeschmolzen und fließt in ein völlig neues Objekt ein. Was übrig bleibt, ist die Erinnerung an die Mutter oder Großmutter beim Tragen der Brosche oder Kette. Sechs Jahre lang hat Mehner mit einer Geschäftspartnerin den Schmuckladen in der Oberstadt an der Mittelstraße geführt. Seit einem halben Jahr ist sie allein Chefin von Duo Unikat & Schmuck. Die hübschen hellen Räume mit Werkstatt sind nach wie vor ihr Traum-Domizil. "Das Geschäft – das war Liebe auf den ersten Blick", sagt die Goldschmiedemeisterin und staatlich geprüfte Gestalterin. Die Remscheiderin entdeckte mit ihrer Wuppertaler Partnerin das leerstehende Lokal damals eher zufällig. "Mettmann kannte ich nur von der Autobahnabfahrt", sagt sie. "Wir machten einen Bummel durch die Oberstadt und dachten, wie süß!" Bisher hat die Goldschmiedin ihre Wahl nicht bereut.

Vieles, das durch die zarten Hände der Gestalterin geht, sind Auftragsarbeiten. Es kommen Kunden aus der näheren Umgebung, aus Düsseldorf, viele schauen auf Empfehlung vorbei. "Ich habe viel zu tun", sagt Mehner. Es bleibt aber immer noch Zeit für eine weitere Leidenschaft der Goldschmiedin: die Arbeit mit Edelsteinen. Die Kette aus Picasso-Japsis zeigt Understatement. Die haselnussgroßen Steine sehen auf den ersten Blick aus wie ebenmäßig polierte Rheinkiesel. Wie eine Perlenkette sind sie aufgefädelt und mit einem schlichten Silberverschluss versehen. Ein ungewöhnlicher, aber auch kein ganz leichter Halsschmuck. Eine Sorgloskette nennt Mehner das schöne Stück, bei dem sich der Verschluss auch ruhig mal nach vorne drehen darf, weil die beiden ineinandergreifenden Ringe wie eine gewollte Unterbrechung wirken. Die zweite Vorliebe der Schmuckgestalterin gilt Ösen und Ovalen, aus denen sie kurze und lange Ketten knüpft, die mal filigran und mal üppig ihre Trägerin schmücken.

Auch die jüngsten Erdenbürger hat Inga M. Mehner im Visier. Sie arbeitet kleine Kostbarkeiten zur Taufe aus – wie ein Fingernagel großes silbernes Babyfüßchen mit winzigsten Steinchen besetzt. Kleine Identitätsbändchen und Taufringe sind in Arbeit und demnächst über den neuen Online-Shop zu bestellen.

(RP)
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