Mettmann Endspurt für die Getreideernte

Mettmann · Die Landwirte vor Ort haben Raps, Gerste und Weizen schon eingefahren. Der Weltmarkt treibt den Preis in die Höhe. In Mettmann werden die ersten neuen Kartoffeln verkauft.

 Das sonnige Wochenende haben die Landwirte genutzt, um einen Großteil der Ernte einzufahren.

Das sonnige Wochenende haben die Landwirte genutzt, um einen Großteil der Ernte einzufahren.

Foto: Reuter

Die Ernte läuft auf Hochtouren: Die Mettmanner Landwirte haben in den vergangenen Tagen bis Mitternacht auf dem Mähdrescher gesessen und die Ernte eingefahren. So auch Peter Miesen von Gut Oben Erdelen. "Dort, wo das Maschinengeräusch niemanden störte, haben wir bis nachts gearbeitet." Am heißen Wochenende war er allerdings mit der Weizenernte schon durch. Ein paar Tage davor stand die Rapsernte an. "Jetzt ernten wir gerade Kartoffeln", sagt der Landwirt. Celina und Annabelle sind schon ans Tageslicht befördert worden und werden bereits verkauft.

Erfreuliche Tendenz

"Während beim Raps die Rekorderträge vom vergangenen Jahr um sieben Prozent unterschritten wurden, zeichnet sich beim Weizen eine erfreuliche Tendenz ab", berichtet Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. Die Bauern seien mit den Erträgen durchaus zufrieden. "Insgesamt hat es das Wetter in diesem Jahr mit dem Getreide gut gemeint", zieht Martin Dahlmann Bilanz. Während die Niederungen weitestgehend von Frösten verschont geblieben seien, hätten die Pflanzen in den Höhenlagen allerdings Auswinterungsschäden erlitten.

In Nordrhein-Westfalen mussten 70 000 Hektar Getreide neu eingesät werden, überwiegend aber in Westfalen-Lippe. "Wieder einmal zeigt sich, dass die milden Temperaturen im Rheinland stabile Erträge sichern. Gerade in Zeiten weltweit unsicherer Erträge ist die heimische Produktion ein guter Puffer für die Bevölkerung, aber auch für die Mühlen- und Mischfutterindustrie entlang der Rheinschiene", erklärt der Vorsitzende der Kreis Mettmanner Landwirte.

An Börsenpreise gekoppelt

In vielen Ländern der Welt sei es aufgrund von Dürre, Bränden und Nässe zu Ertragsausfällen gekommen.

Daher stiegen die Getreidepreise zurzeit, denn auch im Rheinland werde der Preis von der Weltgetreideernte und den internationalen Märkten beeinflusst. "Unser Getreidepreis ist eng an Börsenpreise in Chicago und Paris gekoppelt, ob wir hier viel oder wenig ernten", legt der Vorsitzende dar. Richtig freuen können sich über die guten Preise zurzeit nur die spezialisierten Ackerbauern. Viele Tierhalter dagegen haben durch die niedrigen Preise für Milch und Fleisch mit den erhöhten Futterkosten zu kämpfen. "Bleibt nur zu hoffen, dass die Erzeugerpreise anziehen", sagt der Vorsitzende.

(RP)
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