Mettmann Eltern wollen mitarbeiten
Düsseldorf · Die Stadtschulpflegschaft fordert einen Sitz im Schulausschuss ohne Stimmrecht, aber sie will mitberaten.Die Mehrheit des Rates und die Fachverwaltung haben dies bislang abgelehnt. Erneuter Antrag gestellt.
Die Stadtverwaltung und die Mehrheit des Rates haben es bislang abgelehnt, der Stadtschulpflegschaft einen Sitz im Schulausschuss zu gewähren. Vor einem Jahr lehnte der Rat mit 14-Ja und 29-Nein-Stimmen den Antrag der Stadtschulpflegschaft ab. In der nächsten Ratssitzung am 11. Dezember steht der Antrag erneut auf der Tagesordnung. Die Verwaltung ist bei ihrer ablehnenden Haltung geblieben. Ob der Stadtrat sich diesem Votum mehrheitlich erneut anschließt, scheint zumindest offener zu sein als vor einem Jahr.
Interessen der Kinder
Dirk Neuhaus (48), Sprecher der Stadtschulpflegschaft, will im Schulausschuss mitarbeiten. „Wir vertreten nicht nur die Interessen der Schule, sondern vor allem der Kinder. Und wenn der Stadtsportverband und der Seniorenrat mit beratender Stimme im Schulausschuss sitzen, dann sollte uns diese Möglichkeit auch eingeräumt werden.“ Die Stadtverwaltung lehnt dies mit der Begründung ab, dass ja bereits die Sprecher der Schulen (zwei Schulleiterinnen) im Schulausschuss als beratende Mitglieder sitzen. Somit seien die Interessen der Schulen ja vertreten.
„Ich glaube, die Verwaltung hat ein bisschen Angst vor uns“, sagt Neuhaus. Doch diese Angst sei unbegründet. Vielmehr wolle die Stadtschulpflegschaft mit Sachverstand mithelfen, schulische Probleme in Mettmann zu erörtern und zu beheben. „Beispielsweise geht es uns darum, das Betreuungsangebot der weiterführenden Schulen an Nachmittagen auszubauen. Es müssen an allen Schulen die gleichen Standards herrschen“, sagt Gregor Neumann (41), stellvertretender Sprecher der Stadtschulpflegschaft.
Im Schulentwicklungsplan seien die hohen Pendlerströme der Schüler in Mettmann angesprochen worden. Allerdings fehlten Lösungsstrategien, dies zu verändern. Auch die Ausstattung der Schulen werde von Seiten der Stadtschulpflegschaft bemängelt. „Die Stadt ist in den letzten Jahren nach dem Gießkannenprinzip vorgegangen und hat die Zuschüsse gekürzt. Oft müssen die Eltern oder die Fördervereine die Finanzierungslücken schließen. Hier muss gegen gesteuert werden“, sagt Neuhaus.
Dirk Neuhaus setzt sich dafür ein, die Schüler gleichmäßiger auf alle Schulen zu verteilen. Es gebe beispielsweise Grundschulen, die – obwohl sie genügend Platz haben – zweizügig seien und andere, die aus allen Nähten platzten. Ähnlich sei die Situation bei den weiterführenden Schulen. „Der Gestaltungsauftrag wird von der Verwaltung nicht ausreichend wahrgenommen“, sagte er gestern.