Erwartet werden bis zu 80 Eltern, etwa 200 Kinder sowie Erzieherinnen. In T-Shirts gehüllt, auf denen Slogans wie "Ihr trefft die Entscheidung. Wir müssen es ausbaden" und mit entsprechenden Bannern ausgestattet, ziehen sie zweigleisig los. Eine Gruppe trifft sich gegen 16 Uhr an der Gottfried-Wetzel-Straße und startet aus dem Streik-Café Laubfrosch. Die zweite Gruppe formiert sich gegen 16.45 Uhr direkt vorm Rathaus. Gemeinsames Ziel ist die Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Sie beginnt um 17 Uhr.

"Der Ausschuss soll in seiner Arbeit nicht gestört werden", sagt Initiator Erhard. "Das soll keine Randale werden, wir wollen zivilisiert auf uns aufmerksam machen." Der Unmut darüber, dass bislang keine Einigung zwischen Streikenden und Politik gefunden wurde, wächst. Deshalb jetzt der friedliche Protest. "Dieser Zustand ist nicht länger haltbar."

Der Mann weiß, wovon er spricht. Seine beiden Töchter, zwei und knapp vier Jahre, sind normalerweise tagsüber in ihren Kindergärten. Die größere Tochter besucht die Einrichtung an der Händelstraße. "Meine Frau und ich arbeiten." Durch den Streik werden sämtliche Aktivitäten und Planungen der Familie auf den Kopf gestellt, "wir hängen total in den Seilen". Kein Einzelfall, wie er aus dem Netzwerk und persönlichen Gesprächen weiß.

"Jeder hat seine eigene Auffassung von der Situation", beschreibt er die berechtigten oder unberechtigten Forderungen der Kita-Mitarbeiterinnen nach mehr Lohn, weshalb deren Arbeit jetzt ruht. "Ich habe großes Vertrauen in die Leute, die meine Kinder betreuen. Deshalb bin ich der Meinung, dass sie anständig bezahlt werden müssen." Übrigens könnte der Streik am Montag fortgesetzt werden. Im Gespräch ist eine Aktion in Kooperation mit Ver.di an der Kö-Galerie.