Mettmann Eltern fordern Mensa-Umbau

Mettmann · Weil es an der Astrid-Lindgren-Schule nach den Sommerferien mehr Ogata-Plätze gibt als bisher, wird es künftig enger in der Schulkantine. Eltern wollen nun eine Erweiterung. Die Stadt findet die Aufregung übertrieben.

Mit einem Brief an Bürgermeister Bernd Günther wollen Eltern einen schnellen Umbau der Mensa an der Astrid-Lindgren-Grundschule forcieren. Julia und Martin Nietz, deren Sohn dort nach den Ferien eingeschult werden soll, beklagen die Raumsituation. "Die vorhandene Mensa hat 36 Plätze und macht unserer Ansicht nach schon einen sehr beengten Eindruck. Dieser Raum muss nun für fünf Ogata-Gruppen zum Essen genutzt werden", erläutert das Paar.

Dies bedeute, "dass dort 120 Kinder in Schichten" essen müssten. Es sei damit nicht möglich, dass die Kinder direkt nach dem Unterricht zum Essen gehen, dann die Hausaufgaben-Betreuung und anschließend die Freizeitgestaltung in Anspruch nehmen können.

Fünf statt vier Ogata-Gruppen

Die Astrid-Lindgren-Schule hatte bisher nur vier Ogata-Gruppen. Nach einer Demonstration vieler Eltern bei einer Schulausschussitzung im März wurde beschlossen, eine weitere Gruppe einzurichten.

Laut Stadtverwaltung seien die Protestler vor allem Eltern gewesen, für deren Kinder wohnortnah eigentlich eher die Herrenhaus-Schule in Betracht kommen würde. Zudem sei "von Anfang an klar gewesen, dass die Mensa so ist, wie sie ist", sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales bei der Stadt Mettmann. Sie kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Zudem sei es "vollkommen illusorisch gewesen, jetzt noch einen Umbau zu schaffen".

Familie Nietz hingegen wünscht eine größere Mensa: "Der gesamte Ablauf wird durcheinander gebracht. Gerade für Schulanfänger ist ein geregelter Ablauf aber sehr wichtig, um sich sicher und geborgen zu fühlen", meinen die Mettmanner. Sie fordern, dass die Mensa umgebaut wird. Auch andere Eltern sollen bereits ihren Unmut geäußert haben.

"Unzumutbar für die Kinder"

Einen Vorschlag zum Ausbau der Mensa habe es bereits gegeben. Diesen halten für "sehr praktikabel und kurzfristig umsetzbar", so Nietz. Es sei wichtig für die Kinder, in Ruhe Mittagessen zu können. Das sei bei den derzeit zu engen Räumen aber nicht möglich. "Dies ist unzumutbar für Kinder und Betreuer", sagt das Paar.

Die Stadtverwaltung sieht das anders. Mit Bauanträgen, Bewilligung und ähnlichen Vorarbeiten reiche die Zeit nicht, die Umbauten in den Sommerferien zu machen.

Grundsätzlich vom Tisch sei die Maßnahme nicht. Jedoch könnte sie frühestens in den Sommerferien kommenden Jahres erfolgen. "Wem das nicht gefällt, der kann gerne einen Platz an der Herrenhauser Schule nehmen", sagt Astrid Hinterthür.

Schulleiterin Anja Schlösser-Schnelting ist diplomatischer. Man müsse "erst einmal abwarten, wie es läuft". Mittelfristig müsse man sicherlich umplanen. "Ich bin mir sicher, die Stadt wird eine Lösung finden."

Schon jetzt habe die Stadt beispielsweise zugesagt, dass die Schule die Sporthalle intensiv nutzen könne. Möglich sei dann, dass einige der Kinder sich erst einmal 20 Minuten in der Halle austoben könnten, bevor es in die Mensa geht. Die Schule müsse letztlich erst einmal den Andrang steuern und Gruppen teilen.

(RP)
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