Wülfrath Eine schlagfertige Truppe
Düsseldorf · 34 Kinder und Jugendliche folgten der Einladung ins Tenniscamp. Beim nächsten Mal möchte der Verein Blau-Weiß Wülfrath mehr Neueinsteiger gewinnen.
Die jungen Tennis-Cracks haben Blau-Weiß mit Beschlag belegt. Zum sechsten Mal veranstaltet der Tennisverein an der Hotzepar mit der Tennisschule Boris Franke in den Ferien für Kinder und Jugendliche ein Sommercamp. Auf dem weitläufigen Rasen sind Iglu-Zelte aufgeschlagen. An einem schattigen Plätzchen erholen sich ein paar müde Krieger von einem Match. Auf allen zehn Sandplätzen des Vereins ist heute Spaß und Sport angesagt. In kleinen Gruppen, altersmäßig zusammengestellt. Konditionstraining, Vorhand, Rückhand, Volley, Schmetterball, Aufschlag, Return, Spiel, Taktik.
Cheftrainer Ralf Otto erklärt, was die Woche über so läuft. „Bei den jüngsten Teilnehmern geht es spielerisch zu. Mehr mit Fangen und Werfen.“ Seit Mitte der Woche werden auch kleine Turniere gespielt. „Ein Satz, bis 6.“ Ralf Otto beobachtet Anna (12) und Madita (11) dabei. Es ist schwülwarm um die Mittagszeit. Die Spielerinnen kämpfen sich durch. „Super Schmetterball. Anna, du hättest noch etwas konsequenter reagieren sollen“, kommentiert Otto. „Los geht‘s!“
Auf einem der oberen Plätze ist die Gruppe der Jüngsten mit Feuereifer bei der Sache. Der rote Sand ist mit gelben Filzkugeln übersäht. Trainer Alexander macht Reaktions- und Konditionstraining mit der Tennis-Zukunft. „Jaqueline, lauf, lauf. Pass auf, wenn der Ball kommt.“ Alexanders Bälle kommen Schlag auf Schlag. Jaqueline läuft um das große Tennisfeld und versucht den Bällen auszuweichen.
Dann eine neue Übung. „Jetzt vor das Netz stellen. Zwischen jeden ein Hütchen. Heute geht es nicht darum, den Ball zu treffen. Ihr müsst hoch springen“, sagt Alexander. Zwei Jungen sehen sich als Torwarte. „Ich bin Lehmann.“ –„Ich bin Oliver Kahn.“ Alexander mahnt. „Aufpassen. Ihr wisst nicht, wo ich die Bälle hinspiele.“ Christopher springt, dann Lara, dann drei auf einmal. Der letzte Ball ist verschossen. „Aufsammeln!“
Trainer Peter hat die Acht- bis Zehnjährigen unter seinen Fittichen. Meike (9) trägt es mit Gelassenheit, dass sie das einzige Mädchen in der Gruppe ist. „Tennis ist ein Ganzkörpersport“, betont Peter. Er legt den Trainingsschwerpunkt auf Leichtathletik für Tennis. Dreisprung, Schluss-Sprung, Spurten. Dann muss jeder einzeln zeigen, was er mit Vorhand, Rückhand, Schmetterball drauf hat. „Stimmung super. Wetter bisher super“, zieht Ralf Otto Bilanz. Die Übernachtung in Zelten ist wieder ein Erlebnis. Vor allem in den ersten beiden Nächten. „Da haben alle hier geschlafen. Dann sah jemand eine Spinne oder hatte Heimweh. Inzwischen nächtigen fast alle wieder hier.“ Auf dem Abendprogramm stehen Tennis-Spiele, Beachtennis, DVD-Abend, Grillen.
Gestern fand zum Abschluss die große Siegerehrung statt. „In der Woche sind eigentlich alle Gewinner“, räumt Ralf Otto ein. Von den 34 Campteilnehmern – einige bereits Mannschaftsspieler – war nur ein Kind kein Vereinsmitglied. „Daran müssen wir arbeiten. Im nächsten Jahr müssen wir mehr Werbung machen. Wir wollen mehr Kinder an den Tennissport heranführen“, so Otto.