Wülfrath Ein Polizeieinsatz voller Harmonie

Wülfrath · Das Benefizkonzert des Lions Clubs Mettmann-Wülfrath findet nach dem Wegfall der Stadthalle im Paul-Ludowigs-Haus statt. Das Landespolizeiorchester NRW unter der Leitung von Scott Lawton begeistert mit einem abwechslungsreichen und beschwingten Programm.

Das traditionelle Benefizkonzert des Lions Clubs Mettmann-Wülfrath, das viele Jahre mit dem Heeresmusikkorps und jetzt zum fünften Mal mit dem Landespolizeiorchester NRW ausgerichtet wurde, fand erstmals im Paul- Ludowigs-Haus (PLH) statt.

Dem durch den Wegfall der Stadthalle erzwungenen Ortswechsel von Stadtmitte nach Rohdenhaus wurde mit einiger Spannung entgegen gesehen. In Diskussionen in der Öffentlichkeit ging es insbesondere um die Akustik im PLH und die Frage, ob der Weg dorthin für das nicht motorisierte Publikum zu weit sei.

Manchen Besuchern stand beim ersten Blick in die große Halle eine Mischung aus Schreck und Verwunderung ins Gesicht geschrieben. "Was, nur so wenig Stühle?" Im hinteren Teil gähnende Leere, in der vorderen Hälfte, wo die Bühne für das Orchester mit Podesten vergrößert worden war, standen Stühle für 250 Personen. "Insgesamt hatten wir 230 Konzertbesucher", resümierte Franca Klippel, Geschäftsführerin des Ortsverbands Wülfrath des Volksbunds Deutsche Kriegsgeberfürsorge, die wieder die Organisation übernommen hatte.

Unterhaltsam moderiert

Nach Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Preuß und Lions-Präsident Heinrich Stang präsentierte das in warmes Scheinwerferlicht getauchte Landespolizeiorchester unter Scott Lawton ein abwechslungsreiches Programm.

Einige Stücke oder Passagen klangen deutlich feiner und zurückgenommener, als man das in vorjährigen Konzerten gewohnt war. "Wir spielen alles, was auf der Liste steht, nur in anderer Reihenfolge und noch ein bisschen etwas dazu", verkündete Lawton, der die Veranstaltung unterhaltsam und charmant moderierte.

Der lebhaften Ouvertüre zu Bernsteins, "Candide", folgten die romantische, klangvolle Ouvertüre zu Humperdincks "Hänsel und Gretel" und Tschaikowskys "Nussknacker-Suite". Vor einem bekannten Walzer von Schostakowitsch wies Lawton schmunzelnd darauf hin, dass die Komposition nicht von André Rieu stamme. Zum fetzigen Rhythmus "Brazil" (Barroso) blitzten bunte Lichter auf.

Für einen besonderen Höhepunkt sorgte Orchestermitglied Angélique van Duurling mit "Concertino für Flöte", von Cécile Chaminade. Besucher, Orchester und Dirigent waren noch hingerissener von der virtuosen Zugabe, "The great train race", von Ian Clarke, mit der sie alle im Saal überrascht hatte.

Für PHL starkgemacht

Scott Lawton machte sich wiederholt für das PLH stark. "Wir testen uns als Orchester hier aus. Ein Live-Konzert ist eine Art Dialog mit dem Publikum." Er hoffe, dass noch viele Konzerte in dem Saal stattfinden. Nach dem "Radetzky-Marsch", als schwungvolle Zugabe, gab es stehende Ovationen.

(rmg)
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