Wülfrath Ein Leben im Garten

Wülfrath · Gerda Rogge öffnet die Pforte zu ihrem grünen Paradies. Sie vertraut auf die Heilpflanzen der Natur. Vor 20 Jahren hat sie damit begonnen, alles, was sie zum Leben braucht, selbst anzubauen.

Sie hat sich ihr eigenes kleines Paradies geschaffen. Gerda Rogge lebt für und von ihrem Garten. Was dort wächst, ernährt sie das ganze Jahr. "Im Sommer habe jeden Tag verschiedene frische Salate, Tomaten und anderes Gemüse, für den Winter baue ich Rote Beete, Pastinaken, Schwarzwurzeln und verschiedene Kohlsorten an", erzählt die Wülfratherin den Besuchern, denen sie am Tag der offenen Gartenpforte die Türen zu ihrem Paradies geöffnet hat.

Metallkübel vergraben

Damit ihr Wintergemüse lange frisch bleibt, hat sie in ihren Hochbeeten Metallkübel vergraben, in denen sie Wurzeln und Knollen lagert. "Die Erde hält sie kühl und schützt sie vor Frost", erklärt Gerda Rogge die Funktion ihres natürlichen Kühlschrankes. Da Fleisch bei ihr nicht auf den Tisch kommt, hält sie sich dicke weiße Bohnen als Eiweißlieferanten.

Der Garten ist jedoch nicht nur ihr Supermarkt sondern auch ihre Apotheke. Täglich isst sie einige Blätter von der Pflanze der Unsterblichkeit. "Jiagulan kommt ursprünglich aus Asien. Sie stärkt das Herz, hilft gegen Bluthochdruck, wirkt krebshemmend und stoffwechselfördernd." Ihre grauen Zellen hält Gerda Rogge mit Hilfe von Gotu Kola auf Trab. Das Heilkraut aus Indien soll die Gedächtnisleistung verbessern und Stress abbauen. "Da ich in meinem Alter noch alles selbst machen kann, muss etwas dran sein", sagt die leidenschaftliche Gärtnerin mit einem Augenzwinkern.

Ein langes Leben soll ihr Fo-Ting bescheren. Das Gewächs mit den herzförmigen Blättern stammt aus China und soll denjenigen, der täglich von seiner Wurzel isst, sagenhafte 265 Jahre alt werden lassen. "Allerdings gehe ich davon aus, dass es sich dabei um einen Übersetzungsfehler handelt und eigentlich 106 Jahre gemeint sind. Kraft hat sie in jedem Fall, denn ich habe sie erst im Frühjahr angepflanzt und sie ist bereits bis zum Dach hinauf gewachsen."

Vor 20 Jahren hat Gerda Rogge damit begonnen, alles, was sie zum Leben braucht selbst anzubauen. Die Wurzeln dieser Leidenschaft reichen bis in ihre Kindheit zurück. "Da ich aus der Landwirtschaft stamme, hatte ich das Bedürfnis, in der Erde herumzuwühlen. Zunächst wollte ich Kartoffeln pflanzen, doch der Boden war zu hart. Dann habe ich die Hochbeete angelegt und seitdem ernte ich."

Was sie wann zu tun hat, lässt sie sich von der Natur vorschreiben. "Ich richte mich nach dem Wetter und den Pflanzen selbst. Sie sagen mir, wann sie umgetopft werden wollen." Feigen, Kiwi, Walnüsse, Äpfel und Birnen kann sie bereits ernten, Kaki, Granatapfel und Guave müssen erst noch wachsen.

(domi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort