Mettmann Ein Hund hatte Sehnsucht und büxte immer wieder aus

Mettmann · Treffen beim Tierschutzverein Mettmann.

 Wolfgang und Freya Kohl mit Yorkshire Polly kümmern sich um Tiere in Mettmann. Oft werden Hunde gefunden.

Wolfgang und Freya Kohl mit Yorkshire Polly kümmern sich um Tiere in Mettmann. Oft werden Hunde gefunden.

Foto: Dietrich Janicki

Niedliche Geschichten gab es beim Stammtisch des Tierschutzvereins, als Vorsitzender Wolfgang Kohl über seine Einsätze des berichtete. Nicht weniger als sechs gefundene oder vermisste Schlappohren forderten das Engagement des Tierfreundes. Da war der Hund, der am Eschenkämpchen einen Stromschlag von einem Elektrozaun bekam und vor Schreck weglief. Er kam schließlich von selbst zu Frauchen zurück.

An einem anderen Tag rief die Feuerwehr an, sie habe am Südring eine "Französische Bulldogge" aufgelesen und in den Zwinger gebracht. Als sich Wolfgang Kohl ein Bild davon machen wollte, sei ihm schon am Eingang ein Hund entgegengekommen, auf den die Beschreibung passte. Verwunderung. Als dann auch der Zwinger leer war, konnte Kohl schlussfolgern: "Du bist es wohl". Er brachte den Hund namens Henry in den Zwinger zurück und ging von dannen. Plötzlich rief die Feuerwehr wieder an: "Ist Ihnen der Hund auch ausgebüxt?" Kohl drehte sich um - da stand Henry wieder hinter ihm, schwanzwedelnd. "Wir hatten es mit einem kleinen Ausbrecherkönig zu tun".

Schließlich meldete sich die Besitzerin. Der Bulldoggen-Mops-Mischling war wohl sehr auf ihren Vater fixiert und wollte ihm nachlaufen, als dieser auf Dienstreise ging. Kohl empfahl der Familie, einen ungechipten Hund nicht ohne Halsband herumlaufen zu lassen.

Eine andere Familie bekam Besuch von Freya und Wolfgang Kohl, weil sich die Nachbarn beschwert hatten. Es stellte sich heraus, dass sie mit der Haltung ihres Border Collies wohl ein wenig überfordert waren. "Ein solcher Hütehund muss beschäftigt werden", so Kohl. Doch es sei nicht immer das Beste, das Veterinäramt zu rufen und den Hund wegnehmen zu lassen, sagte Rosanna Opschruff, selbst ehemalige Züchterin. Das Tier habe eine emotionale Bindung zur Familie, daher sollte man Probleme besser vor Ort lösen. Nach eingehender Beratung sei Kohl zuversichtlich gewesen, dass die Familie das schaffen könne.

Der Tierschutzverein kümmert sich aber nicht nur um Hunde, sondern um alle. Wenn ein Bauernhof ein Problem mit verwilderten Katzen hat, stellt der Verein die Fallen und bezahlt die tierärztliche Versorgung (unter anderem Kastration). Wer Igelfamilien findet, müsse sich keine Sorgen machen: bis zum Winter haben sie noch Zeit, die mindestens 500 Gramm Gewicht zu erreichen. Erst ab Ende Oktober solle man zu leichte Tiere untersuchen lassen und gegebenenfalls im Keller einquartieren. Kohl empfiehlt einen großen Pappkarton mit ausreichend Stroh oder Blättern.

(tpp)
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