Mettmann Ein Hauch von Broadway in Mettmann

Mettmann · Ein Hauch von Broadway wehte am Samstagabend und Sonntagnachmittag durch die Neandertalhalle, als Constanze Krauss und Matthias Röttger ihre Version des berühmten Film-Musicals "Singin' in the Rain" (1952) auf die Bühne brachten. Die Koproduktion des Showtanzzentrums Constanze Krauss und des Jugendchors von St. Lambertus begeistert.

Im Hollywood der 20er Jahre sind Lina Lamont und Don Lockwood gefeierte Stars der Stummfilmzeit, als mit "Der Jazzsänger" plötzlich der erste Tonfilm in die Kinos kommt und eine neue Ära einläutet. Schnell müssen die Produzenten reagieren und ihren letzten Film neu drehen, diesmal mit Ton. Doch Linas Stimme ist trotz Sprechtraining ("Rrrunde Töne!") ungeeignet für die große Bühne.

Dann lernt Don Lockwood bei einer Premierenparty die Tänzerin Kathy Selden kennen. Obwohl sie sich ziemlich herablassend über Stummfilm-Schauspieler äußert, verliebt sich Don in sie und will sie als Ersatz für Lina gewinnen. Die hat nun allen Grund, doppelt eifersüchtig zu sein, steht doch nicht nur ihre Filmkarriere vor dem Aus, sondern auch ihre erhofften Chancen bei Don im wirklichen Leben ("Was nicht ist, kann ja noch werden").

"Singing & Dancing in the Rain" ist nach "Eine Reise durch die Filmmusik" (2011) die zweite Koproduktion des Showtanzzentrums Constanze Krauss und des Jugendchors von St. Lambertus unter der Leitung von Matthias Röttger. Songs der 20er Jahre wie "Raindrops keep falling on my Head" oder "Those were the Days" (mit neuem Text nun "Es war so schön mit Dir") wechseln sich mit eindrucksvoll choreografierten Tanznummern ab. "Unsere Idee war es, alte Musik des letzten Jahrhunderts wiederzubeleben", sagt Constanze Krauss.

Sonst tanzen ihre Schüler viel Hip Hop und Breakdance, am Samstag basierten die meisten Nummern auf Tänzen wie Charleston, Shimmy und Can Can. Krauss und Röttger haben sich über ihre gleichaltrigen Kinder kennengelernt und sind seitdem gute Freunde. Ihre Kinder übernahmen auch die Hauptrollen in der Revue. Christopher und Lara Krauss machten als Don Lockwood und Lina Lamont eine gute Figur, Andreas und Johannes Röttger sangen im Chor. "Bei einer Tanzlehrerin als Mutter ist es klar, dass wir auch tanzen. Aber wir tun es freiwillig und gerne" versichert Christopher Krauss. Am Samstag war der Theatersaal der Neandertalhalle gut gefüllt. Auch wenn nicht alles ganz reibungslos ablief (die von der Bühnendecke herunterfahrende Leinwand klemmte) waren die Besucher begeistert. Nach jeder Sing- und Tanzeinlage gab es tosenden Applaus, zu vorgerückter Stunde wurde sogar mitgeklatscht. Constanze Krauss freut sich außerdem darüber, dass auch die komödiantischen Schauspielszenen für Erheiterung im Saal gesorgt haben.

Jürgen Trebing war mit seiner Tochter und deren Freundin gekommen, nachdem er sich vergangene Woche dort bereits die Show "Cabaret" angeschaut hatte. "Ich finde es toll, was hier auf die Beine gestellt wird. Sowas muss man unterstützen", sagt er. Die Schwestern Karo und Kathi Wulf sind Freunde der Darsteller. Sie finden es "bemerkenswert, dass Jung und Alt zusammengebracht werden". Das gilt nicht nur für die Tänzerinnen und Tänzer verschiedener Altersklassen. Auch das Publikum war bunt gemischt.

(tpp)
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