Norbert Danscheidt Ein Bürgermeister muss zuhören können

Mettmann · Der Erste Beigeordnete aus Hilden tritt in Mettmann als Kandidat für die CDU an. Wir stellten ihm ein paar persönliche Fragen.

 Norbert Danscheidt hat sich als CDU-Bürgermeisterkandidat gegen Mitbewerber durchgesetzt.

Norbert Danscheidt hat sich als CDU-Bürgermeisterkandidat gegen Mitbewerber durchgesetzt.

Foto: Olaf Staschik

Herr Danscheidt, was verbinden Sie mit Hilden?

Norbert Danscheidt Hilden ist eine attraktive Stadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten in einer belebten Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität. Darüber hinaus gibt es ein großes Angebot in den Bereichen Kultur, Bildung, Sport und Freizeit. Durch die dichte Bebauung mit zentraler Lage der Innenstadt sind viele Bereiche fußläufig erreichbar, insofern ist Hilden auch die Stadt der kurzen Wege.

Und was mit Mettmann?

Danscheidt Mettmann ist meine Heimatstadt, in der ich geboren und aufgewachsen bin. Mettmann bietet eine sehr gute Wohnqualität in einem reizvollen Umfeld. Durch die in den letzten Jahren erschlossenen neuen Baugebiete sowie eine gute Kita- und Schulversorgung ist die Stadt auch sehr attraktiv für den Zuzug junger Familien. Die Einkaufssituation hat sich durch die Kö-Galerie verbessert, für die Innenstadt besteht aber Handlungsbedarf. Hier muss das anstehende Handlungskonzept die Initialzündung für eine Steigerung der Aufenthaltsqualität bringen, dann werden wir auch die Gesamtattraktivität Mettmanns erhöhen können.

Wie kommt es, dass Sie nach 15 Jahren als Beigeordneter in Hilden noch immer kein Hildener sind, also nie hierher gezogen sind? Liegt das daran, dass Sie hier bei jedem Einkauf zehnmal angesprochen werden?

Danscheidt In den Anfangsjahren waren meine Kinder noch schulpflichtig, außerdem wohnt meine Familie ebenfalls in Mettmann. Dies hat letztlich dazu geführt, auf einen Umzug zu verzichten. Danach hat sich der Umgang mit der recht kurzen Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsstätte zur Normalität entwickelt, zumal ich eine Fahrtzeit von 20 Minuten nicht als Belastung empfinde. Die Tatsache, dass ich bisher "unerkannt" durch Mettmnann laufen kann, kann reizvoll sein, wird nun aber in Kürze der Vergangenheit angehören, ohne dass ich dies wirklich bedauere.

Sie sind verheiratet. Was sagt Ihre Frau zu Ihrer Kandidatur?

Danscheidt Sie war zunächst ebenso überrascht, wie bei den ersten Pressemeldungen meine Verwandtschaft und der Bekannten- und Freundeskreis. Sie trägt die Entscheidung aber voll mit, anders ginge dies aus meiner Sicht auch nicht. Angesichts der Erfahrung mit meiner Beigeordnetentätigkeit, die auch immer spannend war und das Verständnis einer guten Ehefrau erforderte, sind wir beide den Umgang mit Herausforderungen gewohnt.

Sie sind ausgewiesener Verwaltungsfachmann. Woran hapert es in der Mettmanner Verwaltung?

Danscheidt Da möchte ich mir noch kein Urteil erlauben, sondern die Verwaltung kennenlernen und viele Gespräche führen. Ich bin überzeugt, dass es in Mettmann viele motivierte Mitarbeiter gibt, aber es ist richtig, dass auch häufig Kritik geübt wird. Hier müssen eventuell Strukturen hinterfragt werden, denn eine Erhöhung der Gesamt-Mitarbeiterzahl schließt die kritische Finanzsituation aus. Wichtig ist auch eine gute Teamarbeit und reibungslose Zusammenarbeit der einzelnen Fachbereiche. Denn letztlich ist die Stadtverwaltung Dienstleister für die Bürger und so sollte sie auch auftreten.

Was muss ein guter Bürgermeister außerdem können?

anscheint Er muss zuhören können und sein Ohr möglichst nahe an der Bürgerschaft haben. Eine Stadt ist ein hochkomplexes Gebilde, dessen erfolgreiche Steuerung nur mit den Bürgern, Vereinen, Verbänden und Unternehmen gelingen kann. Insofern spielt Kommunikation eine sehr wichtige Rolle und oftmals auch die Fähigkeit als Mediator. Beides ist mir in Hilden, glaube ich, recht gut gelungen, so dass ich meine Erfahrung nun gerne auch in Mettmann einsetzen möchte.

Die CDU-Chefin in Hilden, Marion Buschmann, ist Amtsleiterin in Mettmann. Mit Ihnen als BM würde sie zu Ihrer Mitarbeiterinnen. Führen Sie den Satz fort: Marion Buschmann ist

Danscheidt . . . eine gute Fraktionsvorsitzende der CDU in Hilden und sicherlich auch eine engagierte und leistungsfähige Mitarbeiterin der Stadt Mettmann. Das Erste kenne ich aus eigener Erfahrung, von dem Zweiten bin ich überzeugt. Ich freue mich auf jeden Fall auf eine gute Zusammenarbeit, wie auch mit allen anderen Mitarbeitern der Stadtverwaltung, von denen ich einige weitere persönlich kenne und schätze.

Viel Arbeit schreckt Sie nicht. Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Danscheidt Es gibt da Ehrenämter, Hobbys und Vorlieben. Zunächst einmal bin ich seit den 70er Jahren im Deutschen Roten Kreuz aktiv, inzwischen als Vorsitzender des Ortsvereins mit den örtlich aktiven Mitgliedern und des Kreisverbandes. Daneben versuche ich vor allem im Sommer zu joggen und zu schwimmen, beides gerne mit meiner Frau. Im Winter läuft es auf schwimmen hinaus, denn wenn man nach Hause kommt, ist es dunkel. Außerdem setze ich mich im Sommer gerne mit einem guten Buch auf die Terrasse und genieße auch das Nichtstun.

Mit wem würden Sie gern einmal ein Bier trinken?

Danscheidt Interessant wäre ein Austausch beim Bier mit meiner Konkurrentin, Frau Rottmann von der SPD, um die wahrscheinlich unterschiedlichen Sichtweisen zu den Mettmanner Handlungsfeldern und Herausforderungen kennenzulernen. Außerdem könnte man sich dabei gleich auf einen fairen Wahlkampf verständigen, was ich sehr begrüßen würde.

GÖKÇEN STENZEL STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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