Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Ein Blitzer auf der Jagd nach Rekorden

Mettmann · Sag zum Abschied leise Servus? Oder lieber "Auf Wiedersehen"? Ganz bestimmt wollen 60.000 Autofahrer, die im vergangenen Jahr auf der Autobahn 3 vom Blitzer erwischt worden sind, kein Wiedersehen. Ein Wiedersehen brauchen auch die mehr als 5000 Raser, die jetzt gar nicht mehr Auto fahren dürfen und statt dessen bei Freunden, Bekannten und Ehefrauen auf dem Beifahrersitz Platz nehmen dürfen - ebenfalls nicht.

Von diesen 5000 Führerscheinlosen haben aber einige richtig ordentlich einen an der Waffel. Im Kreis-Ausschuss wurden jetzt ein paar Bilder gezeigt von Fahrern, die mit 173 km/h durch die Baustelle gefahren sind, wo 60 erlaubt sind. Viel Mitleid mit dem Verlust des Führerscheins habe ich da nicht. Ein Großteil der Führerscheine wurde einkassiert, weil vor allem nachts Geschwindigkeiten von deutlich mehr als 120 km/h in der Baustelle gemessen wurden. Wer mehr als doppelt oder drei Mal so schnell fährt, als erlaubt, muss einfach mal ein paar Monate ohne Auto auskommen. Wer in unserer Region wohnt, hat schnell vom Blitzer erfahren und sein Tempo angepasst. Die Zahl der Unfälle in der engen Baustelle ist zurück gegangen. Erwischt wurden aber vor allem Fahrer, die nicht aus unserer Region kommen. Die A 3 ist eben eine der meist befahrensten Autobahnen in Deutschland. Viele kannten den Blitzer nicht und müssen nun später erfahren: In Baustellen zu schnell fahren, ist keine gute Idee. Ob hier in Mettmann oder in Bayern: Vielleicht setzt da jetzt endlich mal ein Lerneffekt ein. Ein bisschen Geld verdient haben auch einige Anwälte aus der Region. Sie zweifel an, dass der Blitzer dort überhaupt stehen durfte. Es gibt Streit um die Worte "mobil" und "semistationär", um richtige Messhöhen und Schulungen von Polizeibeamten. Das wird die Justiz noch einige Zeit beschäftigen. Der Blitzer wird im nächsten Jahr auf der A 3 bei Hilden aufgestellt. Also doch: Auf Wiedersehen!

(RP)
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